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Weka in der Seehundkolonie Ratas im Wald Pfannkuchensteine Nikaupalmen

Carters Beach - Greymouth
Es spielt ja keine Rolle, in welcher Richtung wir unser nächstes Ziel in Angriff nehmen. Wir planen, heute bis Greymouth zu kommen, das sind etwa 140 km. So wenden wir uns zuerst nochmals Westport und dem New World zu, wo es so gutes Brot gibt. In einer Apotheke bekommen wir auch ein Spray, welches gegen die Sandfliegen wirksam sein soll und auch etwas, das noch besser wirkt als unser Fenipic und im Ausverkauf hat es noch drei weitere T-Shirts, die auf mich gewartet haben... die sind ja so angenehm zu tragen.
Das Cape Foulewind konnten wir ja gestern fast vom Strand aus ausmachen und die Seehundkolonie möchte ich schon noch gesehen haben. Am Cape Foulwind mit seinen gefährlichen Riffen, kommt ein weiterer Leuchtturm zu unserer Sammlung und unten am Meer in einer Bucht sicher hundert Wellenfotos. Hier muss man auf die Wekas aufpassen, dass sie nicht unter die Räder kommen. Sie sind allerdings sehr schnelle Läufer, etwa so gross wie ein Huhn, aber sie haben keine Flügel.
Der Glanz der Sonne fehlt allerdings heute, das Wetter windet sich immer gerade der Grenze entlang, ob nass oder trocken.
Ich habe das Gefühl, dass diesmal nicht so viele Seehunde zu sehen sind, wie das letzte Mal, als wir hier waren. Der Grund dafür sind sicher die Leute, welche unten am Felsen daran sind, Jungtiere einzufangen, alle Daten über sie festzuhalten und sie zu markieren. Der Eine, der eben aus seiner Narkose erwacht, begibt sich lamentierend zu seinen Kollegen, während sich das Forschungsteam, es sind etwa zehn Leute, ein nächstes Opfer aussucht. Während des Zuschauens brennt uns inzwischen tatsächlich die Sonne wieder auf den Rücken.
Die Strasse führt uns nun wieder der Westküste entlang südwärts. Weite Strecken gehören hier zu einem der vielen Nationalparks. Noch blüht hier der Manuka und hüllt ganze Gegenden in einen leichten Hauch von weissem Schleier. Im Gegensatz zu der Ostseite der Insel, wo uns die gelben, kahlen Hügel aufgefallen sind, sieht man hier wieder die Farnbäume, wie auf der Nordinsel. In den dem Meer zugewandten Wäldern blühen viele Rata, welche vielleicht mit den Pohutukawas verwandt sind und im Gebiet um Punakaiki ist die Gegend der Nikaupalme, die wie auf den Stiel gesteckte Besen aussehen.
In Punakaiki beim Blowhole gibt es nicht nur einen Glacé-Stopp. Die einzigartige Struktur des Pfannkuchen-Gesteins und die Faszination der mächtigen Wellen, die zwischen den Felsen und unter Durchgängen hindurch in einen engen Kanal hineindonnern, dass es aussieht, als ob eine Fontäne aus dem Berg heraufspritzen würde, müssen wir schon noch einmal gesehen haben.
Der Effekt ist heute bei fast Ebbe natürlich wieder nicht so optimal, aber eindrücklich ist es trotzdem. Dafür können wir wieder von einer Sonnenscheinphase profitieren, während wir noch vor einer halben Stunde die Scheibenwischer betätigen mussten.
Die Strecke entlang der Westküste von Greymouth bis Haast sind wir vor vier Jahren, allerdings in der entgegengesetzten Richtung, auch gefahren, aber eine Strecke in der anderen Richtung sieht eben nicht gleich aus. Die Strasse führt auf und ab, mal wieder mit einem Aussichtspunkt hoch oben auf einem Bluff über dem Meer, dann wieder ganz nahe an den Wellen. An die Bluffs mag ich mich wieder genau erinnern. Die bizarren Felsbrocken unten im Meer, die von den Wellen umtost werden, so dass man stundenlang zusehen könnte. Zuerst der Seventeen Mille Bluff, dann der Fourteen und dann noch der Twelve Mile Bluff. Da gibt's wieder Verkehrszeichen, die warnen, dass hier Pinguine kreuzen würden, aber diese kommen mehr in der Dunkelheit an Land.
Dann geht's noch ein Stück vom Meer weg und wir kommen an den Grey River und nach Greymouth, wo wir für heute wieder einen Platz im Top 10 direkt am Strand bekommen. Noch kleben die Regenwolken oben am Berg, aber vom Meer her hellt es auf, wir können den Wellen zuschauen und am Abend sieht man von hier aus sogar wieder einmal die Sonne im Meer versinken.


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