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neue und alte Brücke in Alexandra gelbe Alpweiden Kraftwerk Roxburgh bei Gore die Regen in Gore sind uns vorausgeeilt

Alexandra - Gore
Duschen muss ich heute nicht und ich bin froh, wieder abreisen zu können. Aber noch bevor wir Alexanrda verlasen, zwingt uns die neue und alte Brücke über den Cutha zum ersten Stopp. Noch stehen die alten, mit Quadersteinen gebauten Pfeiler der einstigen Hängebrücke im träge dahinfliessenden Wasser, welches bereits von Roxburgh her erneut gestaut wird.
Die Aufforderung:'lächeln sie, sie sind in Alexandra' mit einem grossen Smiley an einem Schaufenster beziehen wir auf unsere heutige Unterkunft und lächelnd wenden wir Alexandra den Rücken zu.
Die Gegend hier ist steinig, felsig und rauh. Ich glaube, meinen Augen nicht trauen zu können, dass der Bergkamm der Old Man Ranges zu unserer Rechten über Nacht einen Hauch Schnee bekommen hat. Gestern war dort vom Outlook her gesehen alles in Wolken verhüllt. Allerdings ist es nur ein Schäumchen und bis wir diesen Berg näher ins Visier nehmen können, ist auch dieser weisse Hauch wieder fort. Der Grund dazu hingegen, ein eisig kalter Wind, lässt mich heute das Auto nicht ohne Faserpelz und Regenjacke verlassen.
Bald lösen gelbe Alpweiden mit vielen, vielen Schafen die Felsen ab. Für Rinder ist dieses gelbe Gras wohl zu mager. Es sind einfach weite, gelbe und baumlose Bergrücken. Unten im Tal der breite Clutha-River oder vielmehr der schmale, gestaute Lake Roxburgh.
Sicher, dass wir auch an seiner Power Station halten, seine acht Druckrohre auf dem Bild festhalten und einen allgemeinen Überblick vom Lookout aus haben müssen.
Hier verändert sich das Landachftsbild bereits zum dritten Mal heute. Grosse Aprikosenplantagen und später sehen wir endlich, woher die schönen Neuseeländischen Äpfel stammen, die wir von hier in die Schweiz importieren. Bis jetzt habe ich vielleicht einen oder zwei Apfelbäume gesehen.
In Millers Flat müssen wir wiederum wegen einer Brücke halten. Sie ist diesmal blau und führt von der Strasse weg über den Fluss in die Ortschaft. Auf der Karte ist hier ein Zeltplatz eingetragen und auf einem Plakat lätdt man ein, den Holidaypark zu besichtigen. Es gäbe also doch noch mehr Gelegenheiten, unterwegs Etwas zum Übernachten zu finden. Unser Camper ist 'selfcontained,' wir könnten damit auch auf Zeltplätzen über Nacht bleiben, wo es nicht mal WCs hat. Aber wir stecken gerne unser Kabel am Abend ein, damit immerhin der Kühlschrank und die Mikrowelle zu gebrauchen sind, nicht zuletzt auch der Toaster!
So klein eine Ortschaft sein mag, man findet immer einen sauber gepflegten Platz, wo man rasten kann. Ein Kinderspielplatz fehlt ebenso wenig, wie eine Grillgelegenheit, hölzerne Tische mit Bänken mit meist einer Infotafel über die Ortschaft. Natürlich ist ein öffentliches WC wichtig und diese sind immer sauber, genauso wie die Rasenflächen sauber gemäht und gepflegt sind. Das alles ist auch hier vorhanden, neben vielleicht einer Handvoll Häuser, welche die Ortschaft bilden.
Weiter geht's wieder und dann haben wir die Kreuzung erreicht, wo wir vom SH8 in den SH90 abzweigen müssen. Wir entfernen uns nun vom Lauf des Clutha-River und durchfahren malerisches Landwirtschaftsland bis nach Gore. Teils schwere Regenwolken begleiten uns und leeren strichweise über uns aus. Nur unsere Dame vom GPS will uns heute nicht begleiten. Ob sie sauer ist, weil ich sie erst in Gore um die nähere Adresse des Campingplatzes befragen wollte? Machen wir das dort halt konventionell im i-Site. Jene Dame will uns einen Campingplatz in einem Vogelpark schmackhaft machen. Natürlich stelle ich mir da sowas wie den Jurong-Park in Singapur vor und wir finden, das töne gut. Wir fahren also ein paar Kilometer ausserhalb der Stadt und landen in einem Naturschutzgebiet, mit vielen Wandermöglichkeiten, keine Rezeption, wo man sich anmelden kann und der Blick in eine Toilette lässt uns den Entschluss schnell treffen. Nicht schon wieder! Ausserdem ist es saukalt. Wir fahren zurück nach Gore. Jener Platz hat nur etwa 20 Sites, gehört einem älteren Ehepaar und die Küche, wo man sich auch wie in einer Stube wohlfühlen kann, sieht gemütlich aus.
Hier warten sie schon wieder seit einem guten Monat auf Regen und wir bringen ihnen den, wie andern Orten auch schon, heute mit, obwohl der erste Guss von gestern bereits die Flüsse fast über die Ufer hat treten lassen.
Ich probiere noch, ob mein Compi mit der Gummi-Tastatur besser tut und es scheint so, als ob das die Lösung ist. Gottseidank - gerettet! Die fehlenden Leerschläge sind immer noch besser als das Zittern.
Trotzdem mag ich nicht so recht, ich bin einfach kaputt am Abend, aber immerhin habe ich nun kein Fieber mehr.


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