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Anflug auf Viti Levu unsere Boeing 747-400 im Schnellboot durch die Nacht Empfangsständchen Willkommensdrink

Auckland - Matamanoa
An der Rezeption dürfen sie keine fremden Sticks in ihren Computer stecken, aber wenn wir die Daten per E-Mail senden, sei es kein Problem, einen Ausdruck zu machen. Gespannt starten wir unser Cömpilein nochmals auf und oh Wunder - das Prepaid-Modem funktioniert immer noch!
Wir können das Dokument zur Rezeption senden und auch noch ein Mail von Herrn Jehle beantworten. Das ist dann aber das Allerletzte, was der Stick noch hergibt. Hätten wir mit dem Nachladen nicht diesen Fehler gemacht, wäre die SIM-Karte schon vor drei Tagen ausgelaufen und wir hätten mit Bestimmtheit nicht mehr unsere Mailbox abgerufen und hätten heute Abend wohl einigen Ärger.
Um zehn Uhr müssen wir den Schlüssel von unserer Residenz hier abgeben, um ein Uhr jenen vom Auto und um halb vier Uhr startet unser Flugzeug. So können wir uns auf ein paar Stunden Rumhängen einstellen.
Ein letztes Mal parkieren wir mit Genuss auf dem engen Parkplatz vom Lookout, wo man den Flugzeugen beim Starten und Landen zusehen kann und später stellen wir unseren Mazda auf einen Platz in einer der für Hertz-Mietwagen reservierten Reihen auf dem riesigen Parkplatz. Den Schlüssel und die Lady können wir quasi zwischen Tür und Angel abgeben. 'Alles o.k mit dem Auto?' Niemand kontrolliert oder schaut nach und der vor uns stehende Kunde wird weiter bedient.
Endlich haben wir es erlebt und können es uns in einer Boeing 747- 400 in Reihe 67 fast ganz zuhinterst im Heck gemütlich machen. Schon nach zwei Stunden beginnt der Sinkflug und weil wir wahrscheinlich viel zu früh sind, lässt man uns noch eine Ehrenrunde über Nadi auf Viti Levu, der Hauptinsel der Fiji Islands kreisen.
Schon liebenswürdig, wie wir auch hier empfangen werden - es hat eben frisch geregnet und noch hat man das Gefühl, dass alles dampft.
Wir würden am Ende der Ankunftshalle erwartet, hat man uns von den Island Hoppers mitgeteilt und tatsächlich ist dort ein Mann und eine Frau, aber mit einem TUI-Schild. Wir werden wärmstens begrüsst und um unseren Hals bekommen wir eine Kette aus kleinen Muscheln gehängt. Jenifer, eine deutsche Studentin kann uns nun schonend beibringen, dass leider noch mehr schief gelaufen ist und dass das mit dem Helikopter eben auch nicht mehr möglich ist, da es um diese Zeit nun gerade dunkel wird. Das Billet haben sie aber verkauft, obwohl ihre reguläre Flugzeit fast eine Stunde vor Ankunft unseres Fluges beendet ist.
Wir können nun wählen, heute Nacht hier in Nadi zu bleiben oder als Alternative ein Schnellboot. Das ist etwa 50 Franken billiger als der Heli. Da wir aber für heute Nacht bereits in Matamanoa bezahlt haben, wählen wir das Schnellboot. Zuerst müssen wir aber zum Hafen in Denarau kommen und für diese halbstündige Autofahrt organisieren uns die beiden einen Privatchauffeur. Es ist inzwischen dunkel geworden und Jenifer begleitet uns noch, bis wir von zwei Männern beim gecharterten Boot in Empfang genommen werden.
Mit dem Intermezzo Fiji habe ich mich bis jetzt überhaupt noch nicht auseinandergesetzt. Ich weiss nur, dass wir bis am Mittwoch auf einer Insel sein werden und dann von dort auf die Hauptinsel wechseln, damit wir dann für unsere Weiterreise nach Australien problemloser zum Flughafen kommen. Eigentlich will ich mich überraschen lassen und überlasse mich voll dem Abenteuer, nun ganze Dreiviertelstunden in der Nacht mit 44 km/h unter einem klaren Sternenhimmel über das Meer dahin zu flitzen, den Wind um die Ohren und aufspritzende Gischt, links im roten und rechts im grünen Schein der Positionslichter. Lichter einer Insel erscheinen, aber wir ziehen daran vorbei. Ein hell erleuchtetes, grosses, wohl ein Kreuzfahrtschiff, taucht in der Dunkelheit auf, deshalb der vorausgegangene Funkkontakt, dann ist wieder dunkel und nur unser Motor heult auf voller Drehzahl und wir flitzen in der Nacht dahin.
Dann wieder Lichter, auf die wir nun zusteuern. Der Motor wird gedrosselt und ein Scheinwerfer tastet das Uferwasser ab, um die Boyen zu finden, wo man an Land gehen kann. Der Beifahrer bedeutet uns, dass wir die Schuhe ausziehen sollen und schon stehen wir im knöcheltiefen Wasser und unser Gepäck wird über Bord gehievt und wartenden Leuten ausgehändigt.
Bula, Bula - herzlich willkommen und ich weiss gar nicht, wie mir geschieht, haben wir beide bereits eine zweite Muschelkette um den Hals, jemand nimmt mir die Schuhe ab, ein anderer die Fototasche. Bei der Treppe, die vom Strand zum Haus führt, wäscht man sich zuerst in einem kleinen Wasserbecken den Sand von den Füssen und oben werden wir bereits an ein Tischchen komplimentiert, worauf zwei Empfangsdrinks, geschmückt mit einem Ananasschnitz und einer Hibiskusblüte auf uns warten. Die Hotelgäste sind noch am Nachtessen und werden von zwei Gitarristen unterhalten.
Jetzt aber wenden sie sich uns zu und die ganze Belegschaft umringt uns und bringt uns ein Willkommensständchen dar.
Dann können wir gerade zum Dinner ins Restaurant, unser Zimmer zeigt uns Ala nachher. Es ist inzwischen fast halb zehn Uhr geworden.
Von wegen Zimmer - nach dem Essen werden wir durch einen Garten geführt und uns wird die Tür zu einem Häuschen geöffnet, bei dessen Anblick es mir nach dem Eintreten gerade wieder die Sprache verschlägt. Ein Tanzsaal von 40 Quadratmetern nach drei Monaten im Camper kommt uns wirklich wie ein Palast vor. Der Raum ist hoch bis unter den Dachgiebel und zwischen den Sparren mit Motivtapeten ausgekleidet. Runde Baumstämme, mit Schnur umwickelt und darin eingewebte Muster tragen die ganze Dachkonstruktion.
Irgendwo im Dunkeln hört man ganz nahe das Meer rauschen. Ich bin richtig neugierig darauf, wie dieses Paradies morgen, wenn es Tag ist, aussehen wird.


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