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Empfangskomitee in Melbourne take off in Perth Wunder von oben gesehen Erzgrube im Tagbau im Anflug auf Broome

Melbourne - Perth - Broome
Wir haben schön Zeit und zmörgelen ganz gemütlich im Hotel. Herr Jehle hat uns noch auf den Voucher geschrieben, dass am Samstag und Sonntag das Frühstück inbegriffen ist. Befremdet zwar zuerst, aber wenn es so offeriert worden sei, gesteht uns die Rezeptionistin dieses ‚Inbegriffen' zu.
Beim Bodycheck kommt René, wie immer wieder dran. Auch sein Handgepäck geht nicht ohne Beanstandung durch. Sein schönes, geschmiedetes Sackmesser hat er nämlich vergessen und das wollen sie behalten. Es war in der Tasche, die wir umgepackt und umgebiegen haben, aber gestern in Auckland haben sie nichts gesehen. Die sind wohl nur scharf auf eingeführtes Gemüse und Obst oder Toblerone!
Von einem Apotheker lasse ich mir nun doch noch etwas gegen meine Dornwarze am Fuss geben. Nebenbei erkundige ich mich bei ihm über ganz was anderes. Wir sollten nämlich wieder einen Prepaid-Modemstick haben, um hier in Australien ins Netz zu kommen und er meint, dass wir mit Telstra sicher am besten bedient wären und zwar über ganz Australien. Es hat hier in der Dutyfree Zone einen Telstra-Shop und bald haben wir auch unseren neuen Stick. Wir bitten den Verkäufer, uns die Software doch gleich zu installieren, damit wir nicht wieder einen Fehler machen, wie in Neuseeland. Aber er schafft es nicht so ganz, bis unser Flug mit der Boeing 767-300 aufgerufen wird.
Wir fliegen heute fast nur über den Wolken, also gar nicht so schade, dass wir keinen Fensterplatz haben. Dafür ist der Weiterflug in der Boeing 717 bei weitem nicht ausgebucht und wir können jedes vom Fenster aus einen sagenhaften Flug geniessen. Wie bei meinem ersten Flug vor acht Jahren über Australien, klebe ich am Fenster und habe kaum Zeit, mich der Zwischenverpflegung zu widmen, die man uns serviert. Zuerst noch die ausgedehnten Felder, schön abgegrenzt und weite Waldgebiete mit manchmal kreisrunden Seen oder besser gesagt weissen Salzflächen. Bald sind wir über der Sandy Desert und ich flippe ob der bizarren Farben wieder aus, die jetzt unter mir dahinziehen. Wie ein Kunstmaler, der ein modernes Bild auf die Leinwand gepinselt oder gekleckst hätte. Dunkelrot, scharf neben gelb, braun und violett oder weiss. Dann die rätselhaften Linien, welche sich über Berg und Tal in einer feinen Geraden dahinziehen. Schon das letzte Mal hat mir niemand sagen können, was das ist. Strassen sehen anders aus und die verlaufen nicht so gerade und sind nicht so fein und auch nicht so rot.
Dann die Streifen, die aussehen, als ob sie von einem riesigen Kamm stammen könnten, der über das Land gezogen wurde - in gleichmässigem Abstand über Kilometer hinweg. Es könnten Dünen sein, aber diese bewegen sich doch nicht so schnurgerade!
Die zweieinhalb Flugstunden sind viel zu schnell vorbei - und da gibt es Leute, die können bei geschlossenen Fensterstoren gelangweilt schlafen!!
Schon sind wir wieder im Sinkflug Richtung Broome. Ein heisser, klebriger Luftstrom, wie aus einem Heissluftföhn empfängt uns beim Hinaustreten aus dem Flugzeug auf die Treppe. Man empfindet es gerade angenehm, in die klimatisiere Ankunftshalle zu kommen. Weil wir von einem Inlandflug kommen, gibt es hier keine Einreiseformalitäten und an dem einzigen Schalter, wo eine Dame für Auskünfte bereitsteht, bekommen wir den Tipp für ein preiswertes Hotel in der Stadt. Jetzt zum Schalter von Europcar, um unser Auto in Empfang zu nehmen und wir stehen vor verschlossenen Jalousien. Am Telefon, welches da für solche Situationen zur Verfügung steht, teilt man uns mit, dass wir eigentlich heute Mittag erwartet worden sind und wir sollen doch morgen um neun Uhr wieder kommen. Richtig, wir mussten ja unsere Route, die wir über Darwin gebucht hatten, ändern, weil die Anschlüsse nicht geklappt hätten und dieses kleine Detail muss dabei untergegangen sein.
Weiter ja nicht schlimm. Wir warten, bis wieder ein freies Taxi vorbeikommt und uns zum Hotel Mercure Continental an der Roebuck Bay bringt. Die Sonne geht gerade unter und taucht die ganze Gegend in gleissendes
Gold. Gerade ein bisschen zu früh, als dass wir sie am Strand hätten im Wasser versinken sehen können.


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