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unser Luxus-Bungalow im Eighty Mile Beach Caravan Park Achtung Kängurus verbrannte Welt Salzproduktion in Port Hedland Road Trains mit drei Anhängern

80-Miles Beach - Karratha
Wir wollen heute sicher bis Port Hedland kommen, das sind etwa 250 km südwestlich. Wenn ich nun, so überlege ich mir, vom Pardoo Roadhouse bis Port Hedland fahre, sollte es doch machbar sein, heute gar bis Karratha zu kommen. Das liegt am Meer auf einer Halbinsel und ich finde die Adresse eines Big 4 Holidayparks, wo also unsere Top10 Mitgliedschaft anerkannt wird.
Unser Weg führt also heute weiter und immer weiter geradeaus. Manchmal sind weite Strecken von Waldbränden zerstört, nur noch schwarzes Gewirr von verkohlten Bäumen und Sträuchern ragen aus dem roten Grund, und siehe da, bereits beginnen wieder erste grüne Gräser und Pflanzen zu spriessen.
Ein paarmal überqueren wir auf langen Brücken grosse Flüsse, oder vielmehr breite Flussbette, wo das Wasser sich viele Wege durch rote Erde und Steine suchen kann. Es hat sogar Wasser, dank den vielen Regenfällen in letzter Zeit. Will man jetzt in den Norden Richtung Darwin muss man immer noch mit vielen gesperrten Strassen rechnen. In den Auenwäldern, wo wir zu einer Picknickrast abbiegen, lärmen Scharen von grünen Wellensittichen im Geäst der Eukalypten und bei jedem Schritt durchpflügt man aufstiebende Wolken von grünen Heuschrecken am Boden.
Dann kommen wieder Hügel, die bizarr in der ebenen Landschaft herumstehen, oder felsige Kugeln, fast wie die Devils Marbles oder sie fallen wegen ihren Formen oder Farben vom gelben Gras auf rotem Untergrund, gesprenkelt mit grünem Buschzeug auf, dass wir ab und zu anhalten um Fotos zu machen - wegen Hügeln! Manchmal scheint es auch, es seien Abraumhalden der Erzgruben, die hier in der Wüste im Tagbau betrieben werden. Ein solches Riesenloch habe ich vom Flugzeug aus gesehen. Eine überfahrene Schlange am Wegrand ermahnt uns zu Vorsicht, nicht in überwachsenes Dickicht zu treten. Anders als in Neuseeland, wo es keine gefährlichen oder bissige Tiere gibt, muss man sich hier vor den giftigsten Schlangen, die es weltweit gibt, in Acht nehmen.
Wir sind um halb drei in Port Hedland, einer reinen Industriestadt, wo man das im Landesinnere in grossen Erzgruben abgebaute Erz verschifft und vor seinen Toren türmen sich die Salzberge von den Salinen und eigentlich reizt es uns nicht, hier zu übernachten. Da hier in Australien meistens eine bis 5%ige Kommission gefordert wird, wenn man mit der Kreditkarte zahlt, decken wir uns hier mit etwas mehr Bargeld ein, kaufen im Woolworth noch Brot und Früchte und machen uns auf den etwa 200 km langen Weg nach Karratha. Noch weiter westlich. Es ist einsam, eintönig und lang und wenigstens nur draussen heiss. Das Thermometer zeigt heute bis 40 Grad an, aber wir haben es im klimatisierten Auto ganz angenehm. Es beginnt zu dämmern und unsere Lady zeigt noch 50 km mehr an, als wir eigentlich angenommen haben. Ausserdem liegt ihr Ziel, nicht dort, wo es auf unserem Atlas eingezeichnet ist, aber die Adresse, die ich im Verzeichnis der Unterkünfte gefunden habe, hat sie angenommen. Und sie führt uns wirklich gar noch an Karratha vorbei, ausserhalb der Ortschaft in den Big4 Campervanpark und wir stehen vor geschlossenem Office. Was nun? Es ist inzwischen Nacht geworden und wir fragen an einer Tankstelle im Städtchen. Gerade um die Ecke ist das Hotel Karratha International. Erleichtert treten wir dort ein, aber deprimiert kommen wir wieder raus. Erstens haben die an der Tür schon Kleidervorschriften angeschlagen. (Schuhe und ordentlicher Dress, sonst darf man gar nicht hinein) und was sie uns angeboten haben, liegt wie wir meinen, jenseits von Gut und Böse: Die wollen für eine Suite, die noch frei ist, über 500$. Da schlafen wir ja noch lieber im Auto. Aber glücklicherweise hat es noch ein anderes Hotel, welches uns 'nur' 240$ kostet! Na ja, sonst hat man ja keine andere Wahl.


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