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in der Ngilgi Höhle Tropfstein-Schals wilde Brandung manchmal wird man nass während mich die Mücken fressen...

Busselton - Augusta
Zuerst machen wir heute einen Loop hinaus zum Leuchtturm am Cape Naturaliste und ich stelle mir wieder einen schönen Blick aufs Meer und von wegen Whale watching, vielleicht sogar eine spielende Walfamilie vor. Das Lighthouse mit Museum liegt abgeschirmt im Bereich des Leeuwin Nationalparks und Wanderwege führen vom Parkplatz zu einem Lookout, die Rundwanderung dorthin ist allerdings etwa 5 Kilometer lang. Wir folgen dem Pfad nur etwa einen Kilometer, bis wir wieder umkehren, nachdem wir wenigstens vom Leuchtturm ein Foto machen konnten, aber zum Meer hinunter sieht man von hier aus nicht, geschweige denn etwas von Walen. Wir können uns zwar vorstellen, wie wunderbar diese Wanderung im Frühling wäre, zur Zeit der Wildblumen, wie davon überall in den Beschreibungen geschwärmt wird, aber jetzt ist diese Zeit definitiv vorbei, es ist bereits beginnender Herbst, die Vegetation hat Durst und die Samen reifen in langsam dürr werdenden Fruchtständen.
Also peilen wir ein nächstes Ziel an, die Ngilgi Höhle, etwa 8 km weiter an der Caves Road, welche von Busselton bis nach Augusta, wo wir heute Abend sein wollen, mehr oder weniger dem Meer entlang führt. Die Gegend hier ist wegen ihrem Kalkstein für Höhlen prädestiniert und man könnte unterwegs sechs davon besuchen. Ich Höhlenfreak bin wieder mal total begeistert. Noch nie habe ich so viele ‚Shawls', die bänderartigen Stalaktiten gesehen und schon gar nicht in dieser farbigen Vielfalt. Unsere Kameras laufen heiss und René ist von den Möglichkeiten seiner neuen Leica hingerissen.
Auch ein paar Kilometer weiter, wo uns der rote Vermerk im Atlas: ‚spectacular coastline' zu einem Abstecher ans Meer verleitet, kann man dem Spiel des Wassers, das an die bizarren Felsen an der Küste brandet, kaum widerstehen und muss immer noch eine noch schönere und noch höhere Welle eingefangen haben.
Weiter gegen Süden führt unsere Strasse immer wieder durch Nationalpark schön am Schatten, meistens durch Euklalyptuswälder, von denen eine Sorte der Bäume im Moment weiss am Blühen ist.
Der erste Anlauf bei einem Caravanpark in Augusta misslingt. Es ist halt Sonntag. Dafür finden wir bei Richard und Helen in den Clovelly Holiday Units eine absolut preisgünstige und super eingerichtete Unterkunft mit Küche, Dusche und allem, was man sich wünscht.
Die Zeit reicht noch, um zum hiesigen Leuchtturm am Cape Leeuwin am südwestlichsten Punkt Australiens zu fahren. Der ist nun wirklich ganz am Meer, aber um 5 Uhr schliesst man die Tore. Man könnte nämlich auf dessen Zinne einen herrlichen Ausblick auf zwei Ozeane geniessen. Wir klettern deshalb ausserhalb seines Territoriums über die mächtigen, flachen Felsen hinunter zum Wasser und füllen unsere Chips nochmals mit weiteren Wellenfotos und Sonnenuntergangsstimmungen. Ich schwöre mir aber, nie wieder einen Sonnenuntergang anzuschauen, ohne dass ich nicht von Kopf bis Fuss mit Antibrumm eingesprayt bin. Ich komme mit über fünfzig Mückenstichen heim, durch T-Shirt und Hosenbeine! Alles nur auf der rechten, dem Wind abgekehrten Seite.


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