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in der Fussgängerzone in Adelaide es scheint ein anderes Land zu sein alte Eukalyptus-Alleen ich wollte nur schauen ob's warm ist am Schluss der Spass

Adelaide - Port Elliot
Wir erwachen heute erst um neun Uhr. Es ist dies das erste Mal, dass wir nun direkt jufeln müssen, damit wir um 10 Uhr startklar sind. Zehn Uhr ist immer Check-Out bei allen Campingplätzen und dieser hier hat ausserdem noch eine Barriere, welche man auch beim Ausfahren mit einem Code öffnen muss und es ist auch das erste Mal, dass dieser Code um zehn Uhr verfällt.
Fünf Minuten vorher lassen sie uns aber doch noch ohne Scherereien hinaus. Wir wollen zuerst mal in Adelaide aufs Visitor Center, um zu Kartenmaterial zu kommen. Nach all dieser Fahrerei durch die Einsamkeit kommt uns Adelaide riesengross vor. Sie hat aber auch nicht weniger als 1.4 Millionen Einwohner und eine grosse Fussgängercity. Ein bisschen in einer Nebengasse erwischen wir vor dem Polizeiposten einen Parkplatz. In einem Buchladen, der gerade Ausverkauf hat, finden wir einen grossen Atlas speziell für Caravans und Motorhomes zu 22$, wo man die Adressen der Campingplätze finden kann, was für unsere Lady wichtig ist. Im Kartenladen etwas weiter vorn, ist der genau Gleiche für über 90$ angeschrieben. Die Suche nach einer Karte, wo nur der Süden Australiens drauf ist, geben wir auf und müssen uns für die Strecke von hier bis Sydney mit drei verschiedenen Karten im Massstab 1:500'000 und 1:850'000 begnügen, so gross sind hier eben die Distanzen und Länder.
Es dauert eine geraume Zeit, bis wir aus Adelaide und seiner Agglomeration hinausgefahren sind, wo wieder ländliche Weiten beginnen. Verglichen mit Westaustralien, scheint man in einem anderen Land zu sein. Es ist hier etwas grüner, man könnte es vielleicht mit der Schweiz nach einem trockenen, heissen Sommer vergleichen. Es ist ja hier jetzt auch Herbst. Wir fahren die Strasse nach Süden, welche dann mit der Fähre nach Kangoroo Island führt, aber beim Apollovermieter haben wir gesehen, dass man eine Spezialbewilligung braucht und davon abgesehen, würde Fähre und Ticket für uns beide über 500 Franken kosten, und dies wegen einem oder zwei Tage. Beim Sichten der Karte und der Zeit, die uns nun noch zur Verfügung steht, sehen wir auch von einem Besuch in Tasmanien ab. Irgendwie haben wir im Moment etwas die Nase voll von den langen Strecken, die wir in letzter Zeit fahren mussten. Auch die Strassen hier in Südaustralien sind einiges schlechter als im Westen. Oder ist es das noch Ungewohnte mit unserem Toyota?
Das Schweizer Ehepaar aus Münchenstein, das gestern neben uns campiert hat, kam von Port Elliot an der Encounter Bay und hat uns diesen Campingplatz an der Horse Shoe Beach empfohlen. Nach einer gemütlichen, aber etwas holperigen Fahrt über die hügelige Fleurieu Peninsula, mit vielen Eukalyptusalleen, wo zum Teil uralte, ehrwürdige Bäume die Strasse manchmal wie zu einem Tunnel zuwachsen, erreichen wir das fast verträumte Städtchen im Lauf des späteren Nachmittags. Natürlich ist unser erster Gang ans Meer, dessen Wellen man hinter der Düne branden hört. Es fasziniert hier wieder eine Küste mit riesigen glatten Felsnasen, welche eine Bucht mit weissem Sand in einem Halbrund, eben wie ein Hufeisen einschliesst. Das Wasser ist wunderbar türkisblau und es kommen so schöne Wellen daher, dass ich gerade Lust verspüre, mich diesen wieder mal auszusetzen. Ich will zuerst mal schauen, wie warm das Wasser ist und schon bin ich bis zum Bauch nass. Während der Inspektion der Felsnasen wird zwar alles fast wieder trocken, aber es hat mich nun doch gepackt und wir holen im Camper die Badehosen, auf dass wir doch wenigstens auch mal im Meer gebadet haben. Ausser auf Fidschi, war es uns bis jetzt immer zu kalt und wir haben das Badezeug nur für Hotpools gebraucht.
Aber hier stimmt es nun. Die Wellen sind grandios, genau, so wie ich sie liebe und das Wasser ist auch ganz angenehm. Wir haben heute mal richtig Badespass.


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