Montag, 21. Januar 2008

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Die ganze Nacht hat es gestürmt und geregnet. Anstatt mal einen Tag am Meeresstrand beim Baden zu verbringen, wird heute halt ausgeschlafen. Auch die Fotos werden wieder mal gesichert. Nur der Kartenleser will plötzlich nicht mehr.
Vielleicht bekommen wir einen im Warhouse. Diesmal meine ich eins am Ostende des Dorfes gesehen zu haben, also kehren wir um und fahren in der andern Richtung. Natürlich war meine Behauptung wieder mal falsch, aber wir fahren trotzdem weiter und schauen, was kommt. Morgen müssen wir ja in aller Herrgottsfrühe losfahren, also sehen wir die Gegend hier jetzt doch noch bei Tag. Und wir fahren und fahren... es kommt 11 Kilometer nichts. Dann Kawakawa, aber kein Warehouse. Dafür sind hier die Hundertwasser-Toiletten ein Publikums-Magnet. Hundertwasser ist lange Zeit dem Winter in Europa hierher ausgewichen und hat diese Örtlichkeit seiner Wahlheimat geschenkt.

das Hotel & Resort Bay of Island die kennen nichts Hundertwasser in Kawakawa WC als Touristen-Attraktion

Natürlich muss ich auch ein Bisi hier lassen und die Fenster aus eingemauerten Flaschen, die schiefen Böden und vielfarbigen Säulen unter dem Vordach draussen als gesehen abhaken. Morgen wäre wohl keine Gelegenheit dazu.
Als wir vorhin am Ende des Dorfes gewendet haben, sahen wir eine alte Dampflok. Dann gibt es also sicher auch hier wieder so einen Nostalgiebahnhof. Und wie recht wir haben. Wir finden die Vintage Railwaystation, wo's im Restaurant ausser Kaffee auch ein Plattformdinner gibt. Ein Zug mit zwei Nostalgiewaggons steht hinter einer Diesellok oder Draisine auf dem Perron. In einem Schuppen hinter dem Bahnhof glänzt ausserdem noch eine schöne Dampflok und ein Mann ruft uns Gwundernasen etwas zu. Er ist mit einem jungen Paar unterwegs zum Dampflockschuppen. Meint er jetzt uns? Zögernd zotteln wir hinterher und kommen so zu einer Privatführung in einem weiteren, abgeschlossenen Schuppen, wo wirklich uralte, hölzerne Eisenbahnwagen ihr Dasein fristen. Sie sind am Auseinanderfallen und nun wird uns erklärt, dass man sie retten und restaurieren wolle, so wie die schöne Lock draussen. Sie stammen zum Teil aus den zwanziger Jahren.

Achtung Zug Nostalgiebahnhof Kawakawa Lokomotiven-Restaurator Holzwagon aus den Zwanziger-Jahren

Nun wird unserem Führer gerufen, man braucht ihn. Es ist Zeit für die Abfahrt. Passagiere haben sich eingefunden und eine Kondukteuse im Vollwix verkauft uns natürlich auch ein Billet für 2$. Wir haben keine Ahnung, wohin sie nun mit uns fahren, aber wir geben ihr zehn, der Rest ist für die Restaurationskasse. Langsam fährt der Zug rückwärts in das anschliessende Wäldchen hinter dem Bahnhof, bis das Stumpengeleise fertig ist. Dann geht's wieder vorwärts und unser Billet wird ordnungsgemäss kontrolliert und geknipst. Vorbei geht's am Bahnhof und gleich auf die Hauptstrasse. Wichtig rennt die Kondukteuse mit einer grünen Fahne von hinten nach vorn und umgekehrt. Sie winkt und pfeift und aller Verkehr auf der Strasse wird einfach angehalten, denn jetzt kommt der Zug!

da wartet noch Arbeit Bitte warten! zum Schluss einen Kaffee hier gibts Internet

Über die ganze Länge der Ortschaft fahren wir nun auf der Hauptstrasse vorbei an Post, zwei drei kleinen Läden, dem Hundertwasser-WC und auf der andere Seite einem Spielwarenladen im Grass Hut, mit seinem grün bewachsenen Dach unverkennbar auch vom gleichen Architekten und sind nach zwei oder dreihundert Metern schon vor einer Brücke ausserhalb des Dorfes angekommen. Nur, diese Brücke ist leider auch restaurationsbedürftig, deswegen endet unser Ausflug hier. Der Lockführer steigt aus und deponiert ein signalrot leuchtendes Schild mit der Aufschrift "train operating" am Kandelaber am Strassenrand und langsam rollen wir den gleichen Weg wieder zurück zum Bahnhof zum abschliessenden Platform-Cappuccino.

es wäre ein Wunder-Örtchen Stilleben
Strandgut Mangrovenkeimlinge

Zurück in Paihia posten wir im Fotoladen den Leser und eine 2 Giga Karte. Inzwischen scheint nun sogar ein bisschen die Sonne und auch am Pier gibt es jetzt leidliche Fotos. Bei einem Take Away gibt's Fish n'chips und zum Dessert eine Glacé. Ein Besuch entlang dem immer noch unfreundlichen Hotelstrand, solange es noch nicht wieder regnet und dann hat man noch Musse alle Karten fertig zu schreiben. Nach einem stärkenden Nudelznacht wird gepackt für den Inlandflug nach Christchurch morgen.

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Montag, 21. Januar 2008