Sonntag, 27. Januar 2008

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Bei unserer Abfahrt um neun ist zuerst strahlende Sonne, aber bald steigt Nebel aus den nun wieder grüner werdenden Schafweiden auf. Erst hier unten habe ich das Gefühl, dass es mehr Schafe als Rinder auf den Weiden hat. Auch das Glück, wegen einer Schafherde auf der Strasse aufgehalten zu werden, hatten wir bis jetzt noch nie.

bewirtschaftetes Land Suspension Bridge Rehfarmen Schafherden

Bei Balclutha, nach der Suspension Bridge, einer Beton-Bogen-Brücke, folgen wir der Southern Scenic Route, welche wieder mehr dem Meer nach, durch die Catlins führt. Es gibt auch wieder viele braune Wegweiser, welche zu den auch auf meiner Karte rot eingetragenen Events führen. Nuggets Point, wo wiederum Pinguine und verschiedene Robbenarten zu sehen wären. Das haben wir jetzt gestern gehabt und René nimmt für einmal den Abzweiger, welcher uns zu den Purakaunui Falls bringen sollte. Malerisch und zauberhaft sehen sie auf den Prospekten und auch in meinem Apa Guide aus. Jedoch ihr Rinnsälchen ist weder Wasser- noch Rheinfall, höchstens ein Reinfall und wir finden es die 9 Kilometer ungeteerte Staubstrasse nicht wert, welche wir deswegen in Kauf genommen haben.

sie müssen zum Scheren heimkommen Rinderweiden am Meer in den Catlins auch hier ist es einsam

Hingegen Cathedral Caves möchte ich gerne sehen, hat es doch mit jener im Norden schon nicht ganz geklappt. Höhlen faszinieren mich noch fast mehr als Felsen und Steine. Hier ist die staubige Zufahrt bis zum Parkplatz nur kurz und die Zeit stimmt auch. Die Höhle ist nur bei Ebbe zugänglich. Der Weg dort hinunter an den Strand, führt zuerst durch einen wunderbaren Märchenwald. Holzlianen, welche wie Drahtseilgewirre herumhängen, habe ich auch noch nie gesehen. Es hat sogar auch Baumfarne hier und ich habe schon gemeint, diese wären der Nordinsel vorbehalten. Während man im Schatten dahinschreitet und die Feuchte des Waldes riecht und in sich aufsaugt, wie das Moos rundum, hört man die rauschenden Wellen des nahen Meeres.

Farndach im Märchenwald Holzlianen bei Ebbe...

Der einsame, weite Strand ist auf der linken Seite durch hohe, senkrechte Felsklippen begrenzt, welche man aber wie durch einen schmalen Tunnel in einem grossen Bogen unterwandern kann. Dort wo man wieder herauskommt ist die 'Kathedrale' fast dreissig Meter hoch und das Blau des Himmels und des Meeres blenden einen regelrecht.

...zur Cathedral Cave Ledertang
Ausblick aus der Kathedrale verloren im Sand


Im Store in Tokanui, es ist nicht viel mehr als eine barackenähnliche Hütte, beinhaltet aber Kaufhaus, Post und Restaurant, schlägt man Cookie Time vor. Für uns ist das aber eher Tip-Top-Time. Hier gibt's Hokey Pokey, das ist eine Caramel-Glacé mit was Knusprigem drin.

I left my footprints there Schafs-Konterfei nun sind sie nackt versteckte Traktoreier

Hier beginnt wieder ebenes Wirtschaftsland mit vielen Schafen und noch mehr Kühen, die in Einerkolonne zum Melken marschieren. Auch eine ganze Herde Schafe wird gesammelt und in einer Farm in Gehegen zusammengetrieben. Es ist Zeit zum Scheren und für mich endlich eine Gelegenheit, Schaf-Fotos zu machen. Leider sind die Viecher ziemlich scheu und wenn ich mich ihrem Gehege nähere, fliehen sie, so dass ich anstelle von einem Bild mit vielen lieblichen Schafs-Augen und Ohren, wie ich mir das vorstelle, leider nur das Gegenteil, sprich reizende Hintern knipsen kann. Invercargill, die südlichste Stadt Neuseelands, empfängt uns mit glitzernder Weihnachtsdekoration, welche sich im schönsten Sonnenlicht über die ganze Shoppingmeile spannt. Im Hotel Invercargill Quest ist nur bis 4 Uhr jemand an der Reception (wir haben Glück gehabt) und wir bekommen ein Zimmer mit direktem Blick vom Bett aus auf einen in der Nacht beleuchteten Weihnachtsengel. Für mich ist Weihnachten soo weit weg. Es passt halt einfach nicht hier in den Sommer.

Invercargill... ...heisst uns Willkommen Fast-Bahnhof es hatte eine Mikrowelle

Wie immer, gibt's zwecks Überblick auch jetzt zuerst einen kleinen Stadtbummel. Auch hier fallen wieder eine Unmenge von Denkmälern auf. Invercargill ist, wie auch Dunedin, von Schotten gegründet worden. Es gibt eine Duke-, Queens-, St.Andrews- und gar Windsor-Strasse. Auch eine wunderschöne Railwaystation, ebenfalls wie vom Zuckerbäcker, aber keine Züge. Nun sind wir schon bald durch die ganze Stadt gekommen und haben Durst und mit viel Glück finden wir endlich eine Zapfstelle, wo ich ein Shandy bekommen kann. Es ist Sonntag und alles ist geschlossen. Also holen wir das Auto und fahren ins Einkaufszentrum. Bei Pack'n Save ist auch am Sonntag offen und wir posten Lammbraten, Hörnli mit Chäs, Tortellini und Gemüsemix, was wir in der Mikrowelle zubereiten. Dazu den Wein von gestern und wir müssen uns nicht unsere Beine wegen geschlossener Beizen wund laufen. Zum Frühstück habe ich Griechisches Joghurt gefunden und ein Pariserbrot. Hier haben wir wenigstens 2 Stühle und einen kleinen Tisch im Zimmer.

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Sonntag, 27. Januar 2008