Samstag, 9. Februar 2008

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Heute, am zweiten Samstag im Februar, wo alles Volk zum grossen Weinfestival nach Blenheim strömt, entfliehen wir dem Städtchen. Sein Weinanbaugebiet ist noch mächtig am sich Ausdehnen. Weit hinein in das trockene Hügelgebiet sind grosse, neue Rebenplantagen am Entstehen. Es scheint, dass die Waldgebiete nun endgültig hinter uns liegen. Die Strasse führt durch braunes, dürres Hügelgebiet, auf welchen sich ab und zu einzelne dunkelgrüne Baumgruppen direkt malerisch ausnehmen.

Bed and Breakfast in der Traminer View in Blenheim Schnmucklilien neue Rebgebiete im Entstehen unten war die Strasse

Fantastische Pastelltöne bietet uns der Blick über den Lake Grasmere, einer grossen Salzgewinnungsanlage. In verschiedenem Hellblau und Pink liegen die flachen Becken vor uns. Natürlich auch hier ein Fotostopp und ein Zug, der mitten über den See fährt, macht die Sache gerade noch attraktiver.

und oben der Zug warten auf nasse Zeiten Salzbecken Berge aus Salz

Zusammen mit der Tranz-Coastal-Bahnlinie führt die Strasse nun wieder alles direkt dem Meer entlang Richtung Süden. Die Sonne ist nun verschwunden und ein salziger Nebel wird vom Pazifik her über das Land hereingetragen. Eine orange Signaltafel warnt für ein paar Kilometer vor Seehunden. Auf einem Ausstellplatz bei Ohau Point halten auch wir an und ein paar Meter neben der Strasse wimmelt es nur so von grossen, kleinen, faulen und auch verspielten Seehunden. Der Nachbarfelsen gehört den Kormoranen. Auch sie haben nur ein müdes Auge für die neugierigen Touristen und trocknen weiter mit gespreizten Flügeln ihr nasses Gefieder.

und mitten drin der Tranz Coastal Salzkristalle Seehundkolonie Kormorane
neugierig bleibt er stehen er trocknet seine Flügel
auch nicht ängstlich der Tranz Coastal in Kaikoura

Und schon haben wir die heutigen 130 Kilometer bewältigt und finden Kaikoura Lodge gut an der Hauptstrasse. Wieder ist es eine Ersatzadresse, diesmal in einem Motel. Als Attraktion gilt hier eine Spa-Dusche mit den verschiedensten Sprüh, Massage- und Dampfknöpfen, wo man zuerst eine halbe Stunde die Gebrauchsanweisung studieren muss.

die Wucht der Wellen am Point Kean noch können sie hier sitzen das Spa-Dusche-Monster

Unser erster Gang ist wieder zum Ort des Geschehens. Hier scheint es der Bahnhof zu sein. Man könnte hier mit kundigen Leuten auf dem Meer Wale beobachten. Bei diesem trüben Wetter und den mächtigen Wellen, welche hier gewaltig auf den Strand donnern, stellen wir uns eine Schifffahrt lieber nicht vor. Während wir uns in der Information noch über weitere möglichen Aktivitäten schlau machen wollen, fährt draussen wiederum mal ein Zug ein. Der Tranz Coastal ist eine beliebte Strecke, weil sie zwischen Picton und Christchurch viel der Küste entlang führt und wie wir gesehen haben, sogar mitten über den Salzsee. Auch mit den Delfinen zu schwimmen, liegt heute nicht drin, das überlassen wir Jüngeren. Wir sitzen nochmals ins Auto und fahren zum Point Kean, der Spitze der schmalen Landzunge, an welcher sich die Wellen so schön brechen. Auch dort treffen wir wieder eine grosse Kolonie von Seehunden an, welchen man von der hohen Klippe aus zuschauen kann. Bei der kleinen Wanderung dort hinauf, beginnt mich mein Fuss zu schmerzen. Ich habe ihn heute beim Aussteigen am Salzsee so richtig blöd übertreten. Die Flut ist wieder am Hereinkommen und langsam werden die flachen Felsplatten wieder unter Wasser gesetzt. Es ist jetzt gerade etwa knöcheltief. Vielleicht täte meinem Fuss ja ein Salzwasserbad gut! Also wate ich ein wenig auf dieser Felsterrasse umher. Der Spass dauert nicht mal so lang, bis mich eine hereinkommende Welle überraschend bis zum Po nass macht.
Daheim gibt's heute Nudeln, wir müssen aufessen. Dann wird noch erkundet, wo man morgen die Sonne aus dem Meer aufsteigen sehen könnte, wenn... Wieder, oder immer noch fasziniert die Gewalt der Wellen und wir schauen am einsamen Ufer zu, wie das Wasser unsere Spuren im Sand langsam wegzulecken beginnt, bis es fast dunkel ist.
Die Spa Dusche will ich natürlich ausprobiert haben, komme aber zum Schluss, dass ich mir ein solches Monster zu Hause nicht anschaffen würde.
Unser Hotel liegt vielleicht zweihundert Meter vom Strand entfernt, und man spürt sogar das Zittern der Gewalt der Wellen, wenn man im Bett liegt.

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