First Landing - Nadi - Auckland - Melbourne
Verpflegt mit der eher mageren Auswahl am Frühstücksbüffet,
begleitet uns um halb acht der Portier mit seinem Trolley zum Haupteingang. Er
kam wohl zu spät, um uns im Bure abholen zu können und eigentlich
haben wir ihn nicht beordert. Pünktlich erscheint Josh, den wir am
Mittwoch vorsorglicher Weise gerade angeheuert haben, um uns heute zum
Flughafen zu bringen und wir werden freudig mit ‚Bula Rita und
René!' begrüsst. Unterwegs merkt er, dass ich ab und zu probiere,
aus dem Auto zu fotografieren und bei einem guten Ausblick auf den schlafenden
Riesen, dem Wahrzeichen von Nadi, hält er sogar an und öffnet das
Fenster. Eigentlich sehen wir nur gerade jetzt auf dieser halbstündigen
Fahrt etwas von Fiji, wie es leibt und lebt. Aber es ist ja noch morgen
früh und da schläft es wohl noch ziemlich und abgesehen davon,
verstecken sich unterwegs vielleicht zwei oder drei kleine Dörfer in
Palmengärten. Also, ich glaube nicht, dass ich sagen könnte, dass
ich Fiji nun kenne.
Diesmal kann ich Josh wenigstens mit meinen übriggebliebenen
Fiji-Dollars ein rechtes Trinkgeld geben. Aber ich finde doch noch 20 $ im
Portemonnaie und nach dem Bodycheck suche ich im Duty free nach einer
Möglichkeit, diese noch loszuwerden. Einen Schnaps kann ich nicht nehmen,
da unsere Reise ja in Auckland weitergeht und mit unserem Gepäck sind wir
eh am Limit mit dem Gewicht. Immerhin trägt ein Souvenir-Löffeli aus
Fiji für meine Sammlung nicht auf und eine Toblerone kann man ja essen.
René schaut mich nur etwas befremdet an, als ich damit daher komme. Ich
habe natürlich wieder nicht daran gedacht, dass man überhaupt keine
Esswaren in Neuseeland einführen darf und anstatt schön verteilt auf
die ganze Reise bis morgen Abend in Broome, müssen nun die ganzen 250 g
Schweizer Toblerone in den zweieinhalb Stunden bis Auckland gegessen sein!
Dort stehen nämlich riesige Kübel bereit, die einen auffordern,
alles, aber auch wirklich alles Essbare darin zu versenken, denn hier sei die
letzte Chance, bevor sie es finden würden.
In Auckland müssen wir erneut einchecken. Leider können wir den
eingelagerten Koffer, den wir schön mit einer Plastikfolie eingeschweisst
hatten, nicht so schön verpackt aufgeben, er ist etwa 10 Kilo zu schwer
und man kann nicht das Gesamtgewicht geteilt durch zwei Personen geltend
machen. Jeder hat nur 23 Kilo plus 7 kg Handgepäck zu gut. Neben der
grossen Wage, die in der Ankunftshalle zur Verfügung steht, wird also
umgepackt, gewogen und wieder umgepackt, bis beide Koffern das zugelassene
Gewicht in etwa erreichen. Ein Kilo liegt in der Toleranz, aber für den
einen Koffer mit 24,5 kg bezahlen wir halt für ein halbes Kilo
Übergewicht die 14$.
Zwei bekannte Gesichter tauchen auf, das heisst man erkennt Renés Bart
wieder. Es sind die beiden jungen Schweizer Frauen, die mit ihrem Camper neben
dem unseren in Motueka beim Abel Tasman übernachtet haben. Eine von
beiden muss heim, ihre Arbeit ruft, für die andere geht die Reise
über Bali hinkend noch etwas weiter. Sie hat sich beim Surfen eine Zehe
gebrochen.
Nochmals ein kurzes Intermezzo beim Bodycheck. Wie immer kommt René
dran, er wird genauestens untersucht und elektronisch abgetastet, bis sie ihm
sein Ersatzknie glauben und dann geht die stundenlange Warterei los, bis man
endlich an Bord gehen kann.
Unsere Boeing 737-800 fliegt weit über den Wolken, man sieht nichts und
nach vier langweiligen Stunden empfängt uns Melbourne mit trübem
Regenwetter. Es ist inzwischen Nacht geworden. Zum Glück liegt unser
vorbestelltes Hotel direkt beim Flughafen und wir können sogar mit dem
Koffertrolley vom Airport direkt mit dem Lift in unser Zimmer im 6. Stock
fahren.
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