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Grasbäume Hängebrücke Tribünen und kein Tröpflein Wasser im Wasserfall Emus Entdeckungen am Weg

Augusta - Walpole
Heute ist der Himmel mal wieder bedeckt und es ist recht kühl, sodass ich gerade wieder ein Unterhemd anziehen muss. Hier unten in Augusta, im südwestlichsten Zipfel liegen die durchschnittlichen Temperaturen im Maximum bei 19,7° und im Minimum bei 14°. Wir wollen zuerst nochmals zum Leuchtturm hinaus, um von dessen Zinne den Zusammenstoss des Indischen mit dem Südlichen Ozean zu beobachten. Dies darf man aber nur in Begleitung eines Führers und wir müssten mehr als eine halbe Stunde bis zur nächsten Tour warten, dabei wollen wir heute bis Walpole kommen, das ist mehr als 250 km. Für 5 Dollars dürfen wir aber immerhin schön auf dem gepflasterten Weg bis zum Leuchtturm vordringen. Vorsicht, es hat hier Tigerschlangen! (Nur gut, habe ich das gestern noch nicht gewusst). Von dort aus kann man über die glatten Felsen zuschauen, wie sich zwei Ozeane begegnen. Es teilt sich das Meer tatsächlich in Wellen die nach rechts reiten und andere die nach links treiben.
Zuerst kaufen wir in Augusta noch Brot und dann geht's los. Nach gut 20 km kommt die Alexandrabridge über den Blackwood River, die bei mir im Atlas der 50 besten Road Trips für Camper und Trailer rot eingetragen ist. Das heisst normalerweise Sehenswürdigkeit, aber es scheint uns eine ganz normale Brücke zu sein. Trotzdem halten wir mal an und folgen dem Pfad, der unter der Brücke durch auf die andere Strassenseite führt. Wir staunen tatsächlich, denn statt Betonpfeiler, stützt eine hölzerne Konstruktion aus Eukalyptusstämmen die Highwayfahrbahn über den breiten Blackwood River. Der rote Eintrag gilt erst noch für den nahen Caravanpark, deren Adressen ebenfalls bequem aus diesem Atlas zu ersehen sind.
Eigentlich war dieser Brockman Highway als Weinstrasse ausgeschildert, aber wir fahren durch ziemlich viel Wald mit vielen verschiedenen und zum Teil auch wieder weiss blühenden Eukalyptusarten und es hat auch immer wieder diese Grasbäume.
Diese haben aber nicht so eine grosse Lanze, die wie Bohnenstangen aussehen, sondern eher Tambourinschläger, also wieder ein Grund für einen Fotostopp.
Sehr oft sieht man auch Spuren von Waldbränden und wie die Natur damit fertig wird. Langsam beginnen angekohlte Stämme wieder auszutreiben und es erscheint viel neues, junges Grün und frisches Laub neben dem versengten, dürren und Abgestorbenen.
Beedlup Falls ist wieder rot eingetragen und in einer Broschüre wird von einer Hängebrücke erzählt, von welcher aus man spektakuläre Fotos machen kann. Natürlich muss ich den unbedingt gesehen haben und wir folgen der Strasse drei Kilometer weiter in den Beedlup-Nationalpark hinein. Wahrscheinlich verfolgt uns ein Wasserfall-Effekt - entweder ist ein Wasserfall da in einer Ebene, wo man keinen vermuten würde oder hier, wo grosse Zuschauertribünen errichtet wurden und der Pfad gar rollstuhlgängig gemacht wurde, fliesst kein Tröpflein Wasser über die spektakulären Kaskaden des schwarzen Granit-Bachbetts! Dafür hat es am Eingang des Parks wenigstens schöne Picknicktische, an welchen wir unsere Zwischenverpflegung verpicken. Und ausserdem stelle ich fest, dass wir von etwa vier andern die einzigen dummen Cheiben waren, welche die Quittung für den Obolus zum Eintritt in den Park hinter der Autoscheibe platziert haben.
Pemberton ist wieder einmal eine Ortschaft am Weg. Sie hat 920 Einwohner, eine grosse Sägerei und eine alte Dampflock auf dem Dorfplatz. Ausserdem haben sie den Gloucester Tree, den man, wie ich es verstanden habe, über eine Wendeltreppe mit 153 Stufen erklettern und in über 60 Metern die Aussicht über die Gegend, sprich Eukalyptuswälder, geniessen kann. Aber dieser Genuss scheint auch nicht kostenlos zu sein, also streichen wir ihn und damit wir nicht wieder zu spät dran sind, wenden wir uns endlich weiter unserem Ziel entgegen, höchstens noch da und dort einen Halt wegen einer schönen Blume, die am Weg leuchtet, ein paar Emus, die im dürren Gras weiden oder einem Lookout mitten im Wald, wo man bis zum Nornalup Inlet sehen kann, unserem heutigen Ziel, wo wir beim ersten Campground, den wir anpeilen, eine superschöne selfcontained Cabin für heute Nacht bekommen.


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