zur Landkarte mit den Stationen zum Reisekalender

zum vorherigen Tag 4. Februar 2012 zum nächsten Tag

am Morgen ist wenigstens Wasser im Meer Spiegelbilder im auslaufenden Meer Morgentoilette bei den Kormoranen am Cape Farewell die Blüten vom Seidenholzbaum

Collingwood - Motueka
Immerhin ist wenigstens das Meer am Morgen voll und man sieht nun dank der klaren Luft die lange Sandbank am Kape Farewell im äussersten Norden, den sogenannten Farewell Spit. Er ist 35 Kilometer lang und ist ein Naturreservat für Vögel wie z.B. die Godwits etc. und man hat dort keinen Zutritt.
Zum Cape Farewell, welches seinen Namen auch Kapitän Cook verdankt und zum Leuchtturm dort am nördlichsten Punkt der Südinsel, führen Wanderwege. Eigentlich wäre dieser Leuchtturm ja noch ein fehlendes Teil in unserer Sammlung. Der Nebel und die Wolken stauen sich eher über den Bergen im Landesinneren, in Richtung Norden und gegen das Meer hin scheint blauer Himmel durch. Also probieren wir's doch. Allein schon die Fahrt ist lohnend. Das Meer ist bereits wieder dran, sich zurückzuziehen und das noch verbleibende Wasser ist so glatt und spiegelt die wolkige Welt wider. Unzählige Wasservögel tummeln sich hier und suchen in dieser Einöde ihre Nahrung.
Plötzlich ist die Strasse zu Ende. Ohne Ankündigung und ohne Wegweiser, wo die Wanderpfade weitergehen. Wir parkieren dort, wo die Strasse nun ungeteert im Waldgebiet des Nationalparks verschwindet, in welchem es von unzähligen Zikaden sirrt und knackt. Man sieht die Lärmidierer nirgends, sie sind so gut getarnt. Bei näherer Inspektion sieht man höchstens noch leere Hüllen mit Beinen und Kopf, welche sich aus einem vorherigen Leben hohl und unbeweglich noch an einen Baumstamm klammern.
Ein paar hundert Meter weiter finden wir ein Infocenter, von wo es auf einen Hügel zu einem herrlichen Aussichtspunkt geht und wo auch der Ausgangspunkt für zwei verschiedene Wege bis zum Leuchtturm und dem Cape Farewell ist. Wir wählen den Lookout, denn zum Leuchtturm ist der Pfad als anspruchsvoller Bergweg bezeichnet und René in den Schlappen - lieber nicht.
Es ist auch faszinierend, einmal aus der Höhe die Küste des Meeres zu sehen, wie das Wasser wieder das ganze Ufergebiet freigibt und sich in Rinnsalen und Flüsschen davon macht. So treten auch wir ohne ein Foto vom nördlichsten Leuchtturm zu haben, wieder unseren Rückweg an.
In Takaka gibt's eine Pie und ein TipTop, bevor wir wieder den Takaka Hill in Angriff nehmen. In diesen Fastfood-Kiosks unterwegs, welche manchmal auch für die Dorfbevölkerung die einzige Einkaufsmöglichkeit sind, gibt es meistens auch einen Kaffee oder Getränke aus dem Kühlschrank. Neben den unzähligen Varianten von süssen Schnitten, von welchen es mich aber oft nur schon beim Anschauen schüttelt, gibt es fast immer auch heisse Pies, so kleine Pastetchen, etwas grösser als unsere Käseküchlein, gefüllt mit allerlei ‚Gutem' wie Gehacktem, Fisch, Schinken etc, aber mit Deckel, damit man nicht sieht, was drin ist. Sie sind aber so mastig, dass ich es erst etwa zwei oder dreimal geschafft habe, eins zu essen, nachher habe ich jeweils wieder für lange Zeit genug davon. Auch Chick'n Chips oder Fish'n Chips sind meistens im Angebot. Ich habe ja so gern Fisch, aber diese hier sind in einem dicken Mantel eingebackene, billige Filetstücke, dass auch dies mir die Freude nehmen kann.
René zieht mich bereits auf, wenn ich mal nichts zu bekritteln habe, wenn ich etwas Neuseeländisches am Futtern bin. Dafür halte ich mich dann ‚daheim' ab und zu wieder mal an einem Entrecôte fest, das über den Tellerrand hinaus ragt.
Hier in den Waldstücken über den Takaka Hill, der aus Marmor sein soll, fallen wieder Farnbäume auf. Denen sind wir nun auf der Südinsel erst an der Westküste im Norden begegnet. Vom Marmor sieht man nichts, nur vom Karstgebiet, wo wir noch einmal beim Lookout anhalten, weil ein Mü besseres Wetter ist, als gestern und dann peilen wir den Top10 in Motueka an. Falls es Morgen doch besser werden sollte, könnten wir die Beach-Wanderung im Abel Tasman Nationalpark doch noch machen, aber der Wetterbericht richtet sich einfach nicht nach unseren Wünschen.


zum Seitenanfang