Um sechs Uhr müssen wir in den Startlöchern sein. Glücklich haben
Osterwalders und Hausers ihren letzte Woche hier deponierten Kaffee wieder
herausbekommen. Auch die Schokolade ist wie versprochen pünktlich geliefert worden,
nur wusste das Personal, das während der Nacht Dienst hatte, von nichts. Auch
Stephan konnte man so früh am Morgen natürlich nicht erreichen. Schon wollten
sie resigniert aufgeben, da klärte sich alles, die Sachen standen abholbereit im
Kämmerchen und die Schokolade sogar auf dem Tresen!
Es wird gerade hell, bis wir am Flughafen eintreffen. Wie es sich hier gehört,
hüllen Nebel die umliegenden Berge und Vulkane ein. Eine endlose Warterei beginnt,
bis wir uns um 9 Uhr wieder in unserer Boeing 767-300 der Condor einpferchen lassen. Nach
weiteren fast drei Stunden müssen wir in Santo Domingo Zwischenlanden und der
Sinkflug beginnt. Ich bin mit Ausnahme meiner verpfnüselten Nase soweit wieder ganz
fit. Was mir aber diese Nase oder vielmehr meine Eustachi-Röhre nun antut, ist
überhaupt nicht toll. Ich kann nun begreifen, warum man plötzlich die
Anwesenheit von allen Kindern realisiert, sobald man an Höhe verliert. Sie beginnen
nämlich zu wimmern und zu weinen. Lärm und Geräusche werden immer leiser
bis man überhaupt nichts mehr hört. Kauen, Nase schnäuzen und was man
sonst immer vorschlägt, nützt rein gar nichts. Irgendwann, wie eine saugende
Explosion, findet irgendwas seinen Weg in oder aus meinen Ohren und die Geräusche
sind wieder da, bis das Spiel bald wieder ein zweites oder drittes Mal von neuem beginnt
und man betet, dass der Vogel bald unten ankomme.
In Santo Domingo verlassen viele Passagiere das Flugzeug und insgeheim hoffen wir, dass
nicht so viele wieder reinkommen. Es hat nämlich viele freie Fensterplätze
gegeben. Wir, die wir in fünf Viertelstunden weiterfliegen wollen, dürfen aber
das Flugzeug diesmal nicht verlassen. So erobere ich mir halt während dieser Pause
einen Fensterplatz und sehe dem Treiben mit Ein- und Ausladen der Gepäckscontainer
zu, bis mich die Hostess, die ein bisschen aufräumt, ziemlich harsch auf meinen
Platz zurückweist. Neue Fluggäste steigen ein und füllen das Flugzeug
praktisch bis auf den letzten Platz. Uns bleiben noch mehr als zehn Stunden eingeengt auf
dem kleinen Platz in schlafloser und langweiliger Warterei bis die nächste Landung
in Frankfurt abermals die Ohren malträtiert.
Dies sind nun halt auch kleine Unannehmlichkeiten, die man wohl als kleineres
Nebengeräusch ad acta legen kann. Die Erinnerungen an unsere Costa Rica Reise werden
jedenfalls grossartig sein. Damit sie nicht so schnell verblassen, habe ich meine
Erlebnisse zusammen mit meinen Fotos etwas geordnet und gebündelt und möchte
auch Euch, die ihr mit dabei wart, etwas daran teilhaben lassen.