Singapur - Sydney - Auckland
Es ist sechs Uhr früh Ortszeit, als unser grosser Vogel im Morgensonnenlicht
die unter uns liegende Metropole von Australien anpeilt und in Sydney landet. Nur
das Aussteigen klappt diesmal nicht auf Anhieb, weil das Fingerdock nicht ganz bis
zum Ausstieg reicht. Also müssen alle wieder an ihren Platz bis die Maschine
an den richtigen Platz manövriert worden ist.
Die Zeit bis zum Weiterflug reicht gerade für einen Kaffee und ich finde
zufällig die Zehndollarnote, die ich von meiner Australienreise wieder
heimgebracht habe. Die Gelegenheit für einen Antikäferschnaps wäre
jetzt auch gut. Vielleicht ist ein Baileys Caramel nicht desinfizierend genug, aber
eventuell probiert ja dann René auch mal einen Schluck davon?
Beim Bodycheck am Gate wird er wieder ziemlich auseinandergenommen. Schuhe
ausziehen, Gürtel und Uhr und alles weg, das neue Knie glauben sie ihm glaub
nicht so recht und am Schluss, als er meint es sei jetzt in Ordnung, muss er
nochmals in ein Kabäuschen zum Feinscanning. Er ist wieder mal
sprengstoffverdächtig.
Zwischen langen Meeresarmen fährt unser Flugzeug anschliessend während
mehr als einer halben Stunde auf den Taxiways bis zum Anfang der Startbahn.
Es gibt Mittagessen an Bord und statt dem Muffin, vertilge ich
Basler-Brunsli-Herzen und -Blumen, denn diese in den Container entsorgen zu
müssen, täte mir zu weh. Alles Essbare wird in Neuseeland rigoros
konfisziert. Von den Honigdäfi sage ich nichts und diese erkennen sie auf dem
Röntgenbild nicht und auch der Schnüffelhund ist nicht auf Toffies
abgerichtet. Der Passagier gerade vor mir muss seine Tasche öffnen und es
kommen eine Handvoll Macadamia-Nüsse zum Vorschein, die er abgeben muss. Ich
habe diesmal sogar Erfolg, um mir mit meiner Travelcashkarte noch am Flughafen die
ersten Neuseeland-Dollars zu verschaffen. Mit all unserem Gepäck leisten wir
uns für die ersten hundert Dollar ein Taxi. Es ist Rush hour und der Weg in
die Stadt ziemlich weit. Ich sehe blühende Rhododendren und die ersten
zaghaften Blüten von Pohutukawas in den Gärten der Vororte.
Unser Zimmer im vorgebuchten Stadion Waldorf Appartement-Hotel liegt in direkter
Nähe des letztes Mal vom "Hueregopferdami-Maori" empfohlenen "Migros", wo wir
uns gerade für die ersten drei Tage mit den nötigsten Lebensmitteln
eindecken. Es hat wohl erst noch geregnet, denn als wir aus dem Laden treten,
spannt sich eben ein wunderbarer Regenbogen über den Hafen und den Vulkan
drüben bei Devonport und lässt uns wissen, dass wir auch hier in der
Ferne nicht allein sind.
Da das Hotel nicht ausgebucht war, konnten wir unser Twobed-Room kostenlos in ein
Two Bedroom upgraden, das heisst ein Zimmer mit zwei Betten in ein Appartment mit
zwei Schlafzimmern umbuchen und nun können wir uns in einer neuen,
komfortablen Zweizimmerwohnung mit freiem Internetanschluss unserem Jetlag
hingeben.
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