Whangateau
Es ist November und wir haben Aprilwetter! Es windet ziemlich stark und Regen und
Sonne wechseln schnell ab. Wir ziehen uns warm an und wandern dem Meer entlang in
beiden Richtungen, einmal folgen wir der Strasse bis zu einer historischen
Anlegestelle, die einmal wichtig war und heute, da Strassenverbindungen alles
erschlossen haben, niemand mehr braucht. In der Bucht, in welcher unser Zeltplatz
liegt, wachsen viele Mangroven und im Wasser draussen sind viele kleine buschige
Inseln, zu welchen man bei Ebbe hinausgehen kann. Noch reicht aber das Wasser
teilweise bis ganz an die Strasse heran. Neben Pohutukawas wachsen zwischen dem
Strassenrand und dem Ufer auch die Farnbäume, der Neuseeland Flax und sonst
uns eigentlich alles fremde Büsche und Pflanzen. Ein Gebüsch ist ganz
überwuchert von dunkelroten Heckenrosen, die eben am Erblühen sind.
Auf dem Rückweg folgen wir der Strasse, die unserer Meinung nach in die
Ortschaft führt, um vielleicht zu einem Kaffee oder gar der ersten Pure
Passion Fruit Glacé zu kommen. Da sind aber nach dem Zeltplatz nur noch ein
paar Häuser und die Wahangateau Hall, das ist das Gemeindehaus und sonst
nichts mehr. Nach etwa einem Kilometer kommen wir wieder zum Wasser herunter und
können von dort auf dem Sand des sich wieder zurückziehenden Meeres auf
den Zeltplatz zurückkehren.
Dort am Strand steht ein grosser Pohutukawa oder Eisenholzbaum, der erste, den ich
blühend entdecke. Er ist aber auch sonst speziell. Ein Teil seiner Krone hat
nicht die dunkelgrünen Blätter, sondern diese sind weiss oder hellgelb
gerändert, aber auch dieser Teil beginnt, seine roten Blüten zu
entfalten. Um diese Pohutukawas in der Weihnachtszeit in ihrer blutroten Pracht zu
erleben, sind wir ja bereits jetzt im November hierhergekommen und ich denke, dass
es nun nicht mehr so lange geht, bis die Wälder hier in der Gegend in Purpur
erglänzen werden.
Ich versenke mich am Nachmittag in meinen Bericht. Ich möchte doch bald etwas
hochladen können. René probiert seinerseits die Route auch aufzustellen
und er konzentriert sich auf Bilder.
Singapore fehlt mir noch, aber den Text für die Tage in Neuseeland habe ich
nun beisammen und ich mache mich an die HTML. Nichts ist mit um vier bis fünf
Uhr Nachtessen. Bis ich wieder mal auf die Uhr schaue ist halb sechs. Es gibt heute
Couscous und Kürbis und Tiefkühl-Gemüse an einer Kokosmilchsauce.
Das geht so einigermassen mit nur einer Schüssel, die man in der Mikrowellen
gebrauchen kann. Zuerst das Couscous, das man am Schluss nochmals wieder heiss
machen muss.
Während dem Essen regnet es gerade wieder einen rechten Sprutz und sogleich
scheint auch wieder die Sonne. Wegen einem wunderschönen Regenbogen muss ich
nun aber gerade vom Essen wegrennen, aber mein Weitwinkel ist trotzdem nicht gross
genug, um einen Regenbogen, der im Nachbarfeld endet aufs Bild zu bringen.
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