Tutukaka - Tuparehuia
Wir fahren der Strasse weiter dem Meer entlang, obwohl dieses selten zu sehen
ist. Die Landschaft ist gebirgig und es ist ein wechselndes Auf und Ab.
Über die Matapouri Road geht es wieder landeinwärts, aber wir folgen
nur ein paar Kilometer dem Twin Coast Discovery Highway um bei der ersten
Gelegenheit wieder an die Ostküste zu kommen.
Hier werden die Hügel beinahe zu Bergen, jedenfalls windet sich die
Strasse in vielen Kurven hoch hinauf, man hat das Gefühl von Bergspitze
zu Bergspitze und es hat hier auffallend viel Föhren. Eine ziemlich
schmale Strasse führt uns nun auf eine hügelige Landzunge, deren
Wald rigoros dem Roden geweiht ist; überhaupt kein idyllisches Bild. Am
Ende der Strasse aber in einer einsamen Gegend in einer Bucht beim Whangaruru
Harbor parkieren wir unter einem riesigen Pohutukawa (der noch nicht
blüht) an einem weiten, einsamen Strand am Gestade des Pazifiks, wo uns
das Rauschen der Wellen in den Schlaf lullen wird.
Der Wind hat allerdings noch nicht nachgelassen, so dass man auch gar nicht
Lust hat, draussen im Schatten des schönen Baumes zu essen.
Eine Wanderung dem Strand entlang ist direkt aufregend. Über so viele
Muscheln bin ich noch nie gegangen. Auf dem Streifen, wo das Meer
zurückgegangen ist, ist die Maserierung von hellem und dunklem Sand
faszinierend. Felsige Inselchen begrenzen die Bucht und schliessen sie fast zu
einem Hafen ein. Natürlich müssen wir auch die nächste Bucht
erkunden und die übernächste. Jede hat wieder ein eigenes Bild,
steinig und bizarr aber alle. Während hier über den Klippen auf
grünen Wiesen Kühe weiden, holt sich dort das Meer gelbrote Erde von
der steilen Uferböschung. Dann brechen wieder messerscharfe, felsige
Gesteine die Wellen. Da im Moment Ebbe ist, ist viel verschiedenartiger
Seetang am Trockenen und erinnert an einen von Flechten überzogenen
Alpengarten. An einer weiteren Felsnase liegen alles dunkle, abgeschliffene
Steine herum und ein paar Meter weiter sind die Felsen und Steine
dunkelgrün. Exakt in der Farbe von Jade. Könnte es sein, dass hier
ein richtiger Jade-Steinbruch ist? Natürlich kann ich nicht jetzt schon
Steine einsammeln, um nachzuforschen, auch die vielen schönen Muscheln
hier müssen halt dann da bleiben. Auf meinem Chip nehmen sie wenigstens
keinen Platz im Gepäck ein.
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