Tauranga - Whangamata
Es hat aufgehört zu regnen, aber noch ist alles nass und es riecht nach
nasser Erde. Der Himmel ist wolkenlos und klar der Sonnenschein. Viel zu
grell, als dass es ein Schönwetterzeichen wäre. Die Wassertropfen in
den Pohutukawablüten glitzern wie Diamanten im Bäumchen neben
unserem Camper. Wir machen uns auf, um eine Station weiter zu kommen. Es geht
nordwärts Richtung Coromandel. Katikati liegt immer noch am grossen
Tauranga Harbour und eigentlich wäre bereits eine Glacé
fällig. In Katikati lernt man beim Schlendern durch die vielleicht
dreihundert Meter lange Hauptstrasse eine ganze Menge der Dorfbevölkerung
kennen. Kunstmaler waren hier am Werk und auf vielen Hausfassaden prangen die
grössten Kunstwerke. Vielleicht sind hier alle Prominenten der letzten
hundert Jahre verewigt, mit einer Legende mit Name und Geburts- und Todesjahr.
An einer andern Wand ist ein typisches Klassenfoto aus dem Jahr 1914
erstaunlich lebensecht dargestellt, auch mit Namen der Schüler und des
Lehrers, Kunst in Katikati auf Schritt und Tritt. Etwa 20 Kilometer weiter in
Waihi müssen wir auch wieder anhalten. Letztes Mal hat René hier
einen Hut gekauft, mit schön breitem Schattenrand und wirklich, auch
diesmal fahren wir wieder nicht ohne eine neue Errungenschaft, genauso wenig,
wie ohne Cappuccino im gleichen Café wie letztes Mal wieder, diesmal in
der entgegengesetzten Richtung, weiter. Er hat es mir glaub nicht verziehen,
dass ich vorgestern eine faule Bemerkung gemacht habe, wegen dem weissen
Sonnenhütchen, das er für 5$ in einem Ausverkauf erstanden hat. Erst
auf dem Heimweg realisierte ich, dass der Hut nicht mehr auf dem Kopf, sondern
wohl in irgendeinem Mistkübel verschwunden war.
Die Gold- und Silberminen wollen wir auch diesmal nicht besuchen, wir wollen
noch etwas weiter nordwärts nach Whangamata. Dort ist wieder ein
Campingplatz auf der Karte eingezeichnet. Settlers Motor Camp ist klein, hat
nur etwa 20 Plätze, ist sauber und wir werden freundlich empfangen. Auch
Whangamata ist nicht sehr gross, aber es hat eine wunderschöne Bucht und
herrliche Wellen für Surfer und Kajakfahrer oder eher es ist eine
Mischung von Surfbrett und Kajak, mit denen man hier auf hohe Wellen lauert
und dann, wie in einem Wettrennen in die Brandung stürmt. Es ist hier das
erste Mal, dass wir auf dieser Reise im Meer Badende antreffen.
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