Karamea - Carters Beach
Auch heute Morgen, ist wie gestern, alles wieder gut. Wir nehmen also als
Erstes den halbstündigen Wanderweg zu einem alten Rimu Tree in Angriff.
Über ein schmales Strässchen geht es etwa 7 Kilometer bis zum
Parkplatz. Links und rechts in den Wiesen und Gebüschen rennen
unzählige Sumpfhühner herum und Gottseidank tun sie dies auch heute
Abend noch. Es ist wieder ein etwa zwanzigminütiger sehr gut ausgebauter
Wanderweg durch märchenhaften Ur-Wald mit Moos und Flechten bewachsenen
Bäumen, Farn- und Nikaupalmen und einem Gewirr von drahtigen Lianen, bis
wir vor dem Big Rimu Tree stehen. Eine 'red pine', aber sie sieht doch nicht
aus wie unsere Rottanne. Ihr Umfang ist eindrücklich, aber auf ein Bild
bringt man sie halt nicht, sie steht ja in einem Urwald-Dickicht.
Der gleiche Weg zurück nach Westport sieht in der andern Richtung halt
wie ein anderer Weg aus und wir geniessen ihn und halten an, wo wir noch etwas
verweilen und Bäume bestaunen wollen, unten am Meer am Strand der runden
Steine, oder zu einem Kaffee in einem Ort wo, wie wir zugfällig
entdecken, Kohle abgebaut wird, die nachher auf der Eisenbahn in langen
Kohlezügen parallel zur Strasse nach Westport gefahren wird.
In Westport halten wir auf dem Parkplatz des New World an. Man könnte ja
vielleicht noch was brauchen und man weiss nie, wann der nächste
‚countdown' wieder vorbei kommt. Beim frischen Brot hat es
tatsächlich richtige Laibe, die wie Brot aussehen. Zum Einpacken haben
sie sogar Papiersäcke bereit. Mitsstrauisch probiere ich auch hier
wieder, von wegen Schaumgummi. Aber es fühlt sich diesmal wie ein
richtiges Brot an. Und es ist knusprig! Vor lauter Freude wird es gerade
draussen auf dem Parkplatz angeschnitten, wir freuen uns fast wie die Kinder
über einen Dreikönigskuchen und wir müssen es sogar über
dem Spültrog essen, damit nicht die ganze Stube voller Brösmeli
wird. Unglaublich, wie wir uns freuen können über ein Stück
trockenes Brot!
Ich habe heute Morgen die Land Lady gebeten, für mich beim Top 10 in der
Carters Beach, nur ein paar Kilometer von Westport, einen Platz zu
reservieren. Wir hatten mit unserem Handy selber keinen Empfang. Obwohl der
Platz an einem sagenhaften Strand liegt, sind wir aber lange die Einzigen, die
sich hier installieren. Obwohl Ferien-Hochsaison ist, scheinen die Leute nicht
campingfreudig zu sein. Es ist auch nicht unbedingt warm und im Laufe des
Tages haben sich am nahen Bergrücken, der hier von der Küste
zurückgesetzt ist, schwere, dunkle Wolken installiert und die Sonne war
nur am Morgen kurz zu Besuch.
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