Timaru - Rakaia
Auf der weiten Ebene zwischen dem Meer und den Gebirgszügen auf der
linken Seite geht unsere Reise heute nordwärts weiter. Spektakuläres
erwarten wir unterwegs eigentlich nicht. Es gibt wieder mehr Äcker und
relativ grüne Weiden. Dies aber nur, weil die riesigen, die ganze Ebene
überspannende Bewässerungsarme am Arbeiten sind. Wasser kommt genug
vom Gebirge herunter und immer wieder überquert man Flüsse, die mit
unzähligen Armen und Wässerchen in breiten, kiesigen Ebenen dem Meer
entgegen mäandern.
In Ashburton ist wirklich wieder mal Zeit für einen Kaffee. Es ist auch
Zeit, für die Daheimgebliebenen auch einmal ein Bild von René zu
machen.
Ashburton ist sogar ein so grosser Ort, dass wir in einem Warehouse nach einem
Paar Ersatz für meine Wunder-Wanderschuhe Ausschau halten können.
Diese lieben Schuhe, die so federleicht waren und wie Finken an meinen
Füssen sassen, haben dort in Dunedin im Regen so komisch reagiert. Es
gluckste bald bei jedem Schritt und als sie nach zwei Tagen wieder trocken
waren, entströmte ihnen ein so penetranter Geruch, dass ich sie am Abend
vor der Haustür deponieren musste. Bei einer genauen Inspektion stellte
ich fest, dass beide Sohlen bereits Risse und Löcher hatten. Ich habe nun
wieder ein turnschuhartiges Paar gefunden, auch superleicht und nur zehn
Dollar teurer und ich hoffe, dass die Sohle vielleicht zwei oder drei Wochen
länger halten wird.
Bevor wir Ashburton wieder verlassen, folgen wir einem Wegweiser, welcher zu
einem Aviatik-Museum führt. Flieger sind natürlich für
René immer interessant und wir müssen ja nirgends hin pressieren
und können schauen, was, wann und wo wir wollen.
In Rakaia macht ein riesiger Lachs am Eingang der Ortschaft auf Salmon World,
ein Information-Center aufmerksam. Fein - vielleicht gibt's hier wieder so
guten Lachs zu kaufen, wie jenen von Twizel. Aber diesmal haben wir uns etwas
Falsches vorgestellt. Es ist alles auf Fischer und Fischen ausgerichtet. Was
man sich unter dem 4D-Movie vorstellen soll, probieren wir aber doch nicht
aus. Ich habe jetzt Lust auf Fisch bekommen und im Takeaway vis-à-vis
bestelle ich einmal Fish'n Chips, für mich den Fisch und für
René die Chips.
Ausserhalb Rakaia führt die 1939 gebaute, längste Brücke
Neuseelands über den Rakaia River, der mit seinen vielen
Wasserläufen, welche auch von dem Gletscherabrieb eine so schön
hellblaue Farbe haben, in einem so immens breiten Flussbett dem Meer
zuströmt. In seiner Ufernähe finden wir für heute einen Platz
in einem Holidaypark und geniessen wieder einmal einen einigermassen warmen,
leichten Sommerabend.
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