Lake Tekapo - Timaru
Die Sonne scheint am Morgen gerade in unser Stübchen herein, aber es ist
saukalt. Um zehn Uhr verlassen wir das Camp und wir glauben unsern Augen nicht
zu trauen: ringsum, alle Hügel und Berge sind weiss verzuckert. Jetzt
nimmt es mich ja nicht mehr wunder, warum ich meine Thermosocken wieder einmal
mehr in den Sandalen anbehalten habe. Der Lake Tekapo liegt auf 700 Metern und
die umliegenden Zweitausender sind allesamt bis auf etwa 1000 Meter herunter
weiss.
Nochmals schnell einen Stopp bei der Church of the good Shepherd. Die Wolken,
welche sich über dem Two-Thumb-Range tummeln, schmälern ein bisschen
das Leuchten des Blaus vom See.
Schon sind wir oben auf der grossen Ebene vor dem Burke Pass. Aber diese
Strecke muss man nun wirklich von Christchurch her fahren, so, wie es mir
letztes Mal hier fast den Atem verschlagen hat. Um seine Majestät den
Aoraki im ganzen, nun weissen Kranz der Berge, welche die Ebene einrahmen,
sehen zu können, muss ich so direkt in den Rückspiegel schauen. In
Fairlie nehmen wir dann die Abzweigung Richtung Timaru. Zuerst ist es noch ein
stilles Tal, dann wird die Gegend wieder etwas grüner und plötzlich
ist wieder alles eben und weit. Hinter langen Hecken und Baumreihen
schützt man wieder Plantagen und Kulturland. In Timaru sind wir nun
wieder an der Ostküste und noch etwa 150 Kilometer südlich von
Christchurch. Zuerst buchen wir uns einen Platz im Top10 und dann machen wir
die Stadt unsicher.
Vor dem i-Site, welches in einem ehrwürdigen Gebäude untergebracht
ist, wacht James Cook. Gerade hinter dem Bahnhof, gleich daneben, ist man
schon am Hafen, also wenden wir uns der anderen Strassenseite zu. Die
Haupt-Einkaufsstrasse, welche auch hier mit Blumen liebevoll geschmückt
ist, gibt mit ihrer knapp einen halben Kilometer Länge nicht viel her und
schon ist man auf der andern Seite an einer breiten Treppe, die zu einem
schönen Park mit einem Englischen Garten und Skulpturenweg führt,
welcher unten am Meer auch wieder endet. Mit Art und Galerien könnte man
hier in Neuseeland eine Menge Zeit verbringen, aber da man ja meine Neigung
für dieses Gebiet kennt... lassen wir es für heute gut sein.
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