Lake Tekapo
Noch ist der Himmel blau, aber ein stiebender Wind ist daran, den Himmel
bereits wieder mit komischem Gewölk zu übermalen.
Der Zeltplatz liegt am Fuss des Mt. John, auf welchem sich ein Observatorium
befindet und direkt hinter unserer Haustür beginnt ein gut ausgebauter
Wanderweg dort hinauf. Eine gute Gelegenheit, auch von oben einen Ausblick auf
den schönen, blauen See, er heisst übrigens Lake Tekapo, zu
erhaschen. Wir machen uns also gerade nach dem Frühstück auf den
Weg, solange noch die Sonne scheint. Nach einem kurzen Aufstieg durch einen
schattigen Lärchenwald hat man bald eine wunderbare Aussicht über
eine weite, braune Ebene, welche in der Ferne von Hügelzügen
begrenzt ist, die Richtung Westen zum Teil sogar noch mit Schnee bedeckt sind.
Es sind die mächtigen Gletscherberge, welche wir gestern besucht haben.
Schade, dass sich nun die Sonne eben wieder versteckt, es wäre zu
schön gewesen, wenn sie das hier oben im Wind wiegende Tussockgras in
seinem Gold hätte leuchten lassen.
Der Wind wird immer mächtiger und fegt uns fast vom Weg, der Wanderweg
ist aber wunderbar. Beim Observatorium vorbei führt er durch das gelbe
Tussockgras zu einem Aussichtspunkt über den Lake Tekapo und auch den
danebenliegenden Lake Alexandrina und gar einen dritten, den Lake McGregor.
Die letzten beiden haben aber nicht diese wunderbar hellblaue Farbe, sie
werden nicht direkt von den Gletschern gespeist. Wir haben gar nicht Musse,
lange zu verweilen, denn der Wind durchwalkt uns und wir schauen, dass wir
vorwärtskommen. Angeschrieben sind noch zwei Stunden bis hinunter nach
Tekapo, aber ich geniesse es, durch das gelb und rötlich blühende
Gras, einmal einen solch kahlen, gelben Hügel zu durchwandern. Der Wind
lässt erst nach, als wir unten an der Bergflanke dem See entlang wieder
zurückmarschieren. Die Böen aber sind auf der Wasseroberfläche
wie Wirbel, die über den See jagen, gut sichtbar.
So richtig ausgekühlt nehmen wir daheim, fast vor der Haustür das
Angebot eines Hotpools in Anspruch. Es scheint relativ neu erstellt, hinter
dem Haus im Winter eine Eisbahn, eine Sommer Bob-Bahn, Spa, Sauna und eben
drei warme Pools mit Temperaturen von 36 bis 40 Grad, welche die Form der drei
Seen hier in der Region haben.
Gemütlich sich im Wasser wärmend, kann man zwischen Toe-Toe-Gras und
Red Tussock-Büscheln hinunter zum Lake Tekapo blicken, welcher eben die
selbe Farbe hat wie der oberste Pool mit 40 Grad.
Sogar die Sonne lässt sich zu diesem Event am Schluss noch schnell
herbei, aber der Regen hält sich heute doch zurück, bis wir ins Bett
gehen. Da singt er uns dann sein Schlafliedchen.
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