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die Gletscher beim Mount Cook mit Sir Edmund Hillary am Lake Pukaki und Mount Cook erster Blick auf den Lake Tekapo auch das Wetter stimmt heute das Altarbild, wie seit vier Jahren in meiner Erinnerung

Omarama - Lake Tekapo
Es ist wie Herbst, eine Nebeldecke hängt über den Hügeln ringsum und dämpft wieder alle Freude. John, der Fischer von Oamaru, mit dem wir gestern zusammen mit zwei andern Paaren aus der nächsten Camper-Nachbarschaft zusammengesessen sind, meint, dass es heute Nachmittag warm werde, für die nächsten Tage hingegen sei wieder ein Tief am Vorüberziehen. Also besuchen wir heute einmal sicher Mount Cook, den Gletscherort und anstatt in Twizel den Tag noch fertig zu vertrödeln, fahren wir lieber heute bis nach Tekapo am schönen blauen See. Zuerst aber befolge ich John's Rat, noch vor Twizel beim ersten hellblauen See in der Lachsfarm anzuhalten. Dort kann man ganz frischen Lachs kaufen und von einem Rezept hat er gestern geschwärmt. Man schneide den Lachs in dünne Scheiben, dann kommen Tomatenscheiben drauf und natürlich neuseeländisch ‚topped' mit Reibkäse und Zwiebeln, wie eine Pizza. Da ich es nicht ganz mitbekommen hatte, hakte ich nochmals nach: im Ofen oder in der Pfanne? Nein - in der Mikrowelle! Fisch in der Mikrowelle??? Alle lachten wieder über mein Entsetzen! Und erst noch Käse obendrauf! Aber das will ich jetzt trotzdem probieren.
Das kleinste Stück, das ich nun in der Farm bekommen kann, reicht spielend wieder für zwei Mal. Die Verkäuferin gibt mir zuerst noch eine Handvoll Fischfutter, damit ich ihre Lachse draussen im Bassin füttern kann. Ausgerechnet jetzt ist René im Auto geblieben, ich kann doch nicht mit der einen Hand Fische füttern und mit der andern ein Foto von dem Getümmel machen, das diese deswegen veranstalten!
Der Nebel wälzt sich noch in einer gewissen Höhe über dem Lake Pukaki, bis wir fast seine ganze Länge von 30 Kilometern abgemessen haben. Manchmal schafft es die Sonne, ein Loch durchzubrennen, dann erstrahlt das Wasser in einer milchig himmelblauen Farbe. Wo sich der Himmel nicht spiegelt, scheint es wirklich fast milchig weiss. Wieder einmal fühlen wir uns privilegiert. Bis wir das Ende des Sees erreicht haben, dort wo man zuhinterst im Tal am Fusse des Mount Cook die Gletscher fast anfassen kann, welche auf diese Seite auch fast bis 700 Meter herunterfliessen, ist der Nebel verschwunden und wir können die weissen, mit Schnee und Eis bedeckten höchsten Berge der Südalpen in ihrer strahlenden Majestät bewundern.
Eigentlich wäre hier eine der besten Gelegenheiten, es einmal mit unserem Ungetüm aufzunehmen und zu sagen, ich probiere es jetzt einmal, wie es zu lenken ist. Aber ich getraue mich einfach nicht und dafür schäme ich mich etwas. Aber René macht das ja so gut. Würde ich das Steuer in die Hand nehmen, würden wir bestimmt nicht mit 9 Litern auf 100 km davon kommen.
Ich geniesse lieber die wunderbare Fahrt, mit ihren Pastellfarben - des Sees, der goldenen bis rötlichen Weiden und Hügel bis zum nächsten See, dem Lake Tekapo, den ich als so wunderschön in Erinnerung habe. An seinem Gestade hat es einen schönen Zeltplatz und wir bekommen einen Platz, wo wir unser Auto für zwei Nächte hinstellen können.
Das schöne Wetter nutzen wir aber noch voll aus, um die Kirche des guten Hirten zu besuchen. Wieder haben wir Glück. Noch zehn Minuten, bis die Tür geschlossen wird. Als wäre es gestern gewesen, ist mir das Bild vom letzten Mal noch präsent. Die kleine Kirche mit ein paar Bankreihen und das einmalige Altarbild, das aus einem Fenster besteht, durch welches man auf den wunderbar blauen See und die Berge dahinter sehen kann.
Das letzte Mal hiess es, man dürfe nicht fotografieren und ich hielt mich daran. Heute ist nirgends mehr ein entsprechendes Schild zu sehen und alle Leute knipsen und filmen drauflos und irgendwie habe ich das Gefühl, dass der Zauber des Ortes verloren gegangen sei. Aber dafür habe ich nun auch ein Bild.
Über einen Sattel des Hügelzugs wallen wieder, wie letztes Mal auch, Wolken wie ein Wasserfall von der Westseite herüber. Das heisst, in Christchurch regnet es wohl bereits heute. Ich hoffe jetzt, das es auch morgen noch dort bleibt und wir, entgegen allen Prognosen einen zusätzlichen, schönen Tag hier am blauen See geniessen können.
Der Mikrowellenfisch mit den Tomaten und Käse ist zwar gut, aber im Butter gebraten ist er halt doch unübertroffen und morgen mache ich mir den Rest dann lieber wieder ganz konventionell in der Bratpfanne.


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