Hanmer Springs - Kaikoura
Ein Stück des Weges müssen wir heute wieder dem Waiau River entlang
zurückfahren. Nach der grossen Ebene bei Hanmer Springs muss er sich in
Schluchten einen Weg durch eine der gelben Gebirgsketten suchen. Von einer
alten One Lane Bridge aus dem Jahr 1886 wird heute bungeegejumped und durch
die Schlucht jagen wiederum Jetboote oder man könnte River raften.
Einfach verrückt muss es sein, denn adrenalinsüchtig ist anscheinend
in. Uns genügt eigentlich ab und zu ein Stopp bei einer Brücke, in
einem Tal bei einem Fluss oder auf einem Hügel, wo man in die Weite
blicken kann, oder dann bei einem Tip-Top-Kiosk, wo es
Pure-Passion-Fruit-Glacé gibt oder einen Mochaccino, wie heute in
Waiau. Eigentlich nur, weil ich aufs WC musste. Und ist die Ortschaft noch so
klein, ein Waiau Hotel, eine Waiau Hall & Library hat es hier, genauso,
wie einen schönen Kinderspielplatz und sicher ein sauberes,
öffentliches WC. Dann kommt über 60 Kilometer nichts mehr. Nur
irgendwo in der Einöde ein grosses, geschlossenes Skizentrum, das im
Winter vielleicht belebt ist. Über die kurvenreiche Strasse geht's hinauf
und wieder hinunter in Schluchten über One-Lane Bridges über die
Rivers und Streams und weiter durch die gelben Hügelzüge bis man
Richtung Meer kommt, wo die Welt dank Bewässerung wieder etwas
grüner erscheint.
Kaikoura ist vor allem berühmt für die Bootstouren, wo man Wale
beobachten kann. Auch Seehundkolonien- und Vogelbeobachtungen werden neben
Seal Snorkeling und Meeres-Kajaking angeboten. Im hiesigen Top10 machen wir
Halt.
Das letzte Mal machten wir auch hier Zwischenstation, aber das Wetter war
für all diese Aktivitäten nicht so toll. Ich weiss noch, dass wir im
Bett gespürt hatten, wie die Wellen ans Ufer donnerten. Heute scheint
hier noch die Sonne und das Meer macht kaum Wellen. Aber die Schifffahrt
für die Walbeobachtung um halb zwei ist bereits gecancelt, weil der Wind
zu stark geworden ist. Die nächste Möglichkeit wird um 16 Uhr in
Aussicht gestellt. Aber die skurrilen Wolkenformen am Himmel, genau wie
gestern, verheissen nichts Gutes und falls die Tour stattfinden würde,
wären mir 145$ zuviel, um am Schluss noch die Fische füttern zu
müssen. Tatsächlich haben wir gerade Glück, dass wir noch
trocken von unserem Städtchenbummel wieder heim kommen. René zwar
ohne seinen Hut, den hat ihm eine Böe vom Kopf gerissen und dann in den
Fluss geschmissen. Eine Ente, ganz verdattert, hat vor Schreck grad laut
geschnattert ...
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