Auckland Manukau - Miranda Hot Springs
Bis wir nun wieder alles gepackt haben! Endlich ist alles verstaut und der
Autoschlüssel ist nirgends zu finden! Wie es so ist, kommt er am Schluss
auf dem Rücksitz unter dem Rucksack zum Vorschein. Wir reservieren hier
nun gerade für nächsten Freitag und bekommen eine Spezialofferte
für eine selfcontained Unit mit Dusche und WC zu 100 Dollar, weil es
unsere letzte Nacht in Neuseeland ist. Vielleicht hat man hier an der
Rezeption auf dem Computer Einblick, wievielmal wir einen Top10
berücksichtigt haben. Wenigstens seit Christchurch, dort haben wir eine
neue Karte bekommen, als unsere Mitgliedernummer plötzlich aus der
Datenbank verschwunden war. Wir haben immerhin mit der Mitgliedschaft fast
genau 246 Dollars für Camping und Fährgebühren eingespart.
Wir haben uns entschlossen, nochmals an den Firth of Thames zu fahren, dort am
Meer in Kauaia sollte ein Campingplatz sein. Es ist ein echtes Umgewöhnen
mit dem neuen Auto, man kann sogar wieder verständlich miteinander reden,
ohne dass einen nicht Geschirrgeklapper und anderes Gerumpel
übertönt. Aber auch jetzt ertönt bei 107 km/h dieser
penetrante, ekelhafte Pfeifton, sodass man automatisch nicht zu schnell
fährt. 100 km/h ist auch auf der Autobahn Höchstgeschwindigkeit. Die
neue Lady ist auch noch etwas mehr up to date - sie kennt die neuen Motor- und
Expressways rings um den Flughafen.
Diesen Luxus für einen GPS haben wir uns für diese Woche nochmals
geleistet. Da wird man nicht nur metergenau ans Ziel geführt, sondern man
wird auch ermahnt, sobald man zu schnell in die 50er Zone fährt oder wenn
gar eine 'Sicherheitskamera' in Sicht ist, mit Angabe, wie viele Meter sie
noch entfernt ist, sodass man diesen ‚Starenkasten' genau lokalisieren
kann.
Den anvisierten Zeltplatz am Meer finden wir nicht, denn er ist ausser in
meiner fünfjährigen Karte auch in keinem Verzeichnis zu finden und
deshalb gibt es auch keine Adresse, um unsere Lady zu fragen. Dafür
bekommen wir im Family Holidaypark Miranda Hot Springs ein schönes
Bungalow mit Küche und diesmal mit Dusche und WC und fünf Betten. Es
ist erst elf Uhr, und deshalb noch zu früh, da müssen sie erst
putzen. Darum fahren wir mal zwecks Kaffee zur nächsten Ortschaft. Im
empfohlenen, berühmten Fischrestaurant in Kaiaua waren wir schon, als wir
den anderen Zeltplatz gesucht haben und dort gab's keine Tip Top, also machen
wir uns in die andere Richtung auf nach Ngatea, sprich Natje, das 17 km weiter
südlich liegt. In meinem Strassenatlas ist dort ein roter Hinweis und wir
finden auch die braunen Wegweiser zu den Wassergärten. Noch können
wir uns nichts darunter vorstellen, aber wir haben zwei Stunden Fun. Schon die
Parkplätze sind ausgeschildert für die unmöglichsten Spezies.
Wir stellen unsern Wagen auf einen für: Tourists, Retired, Recently
Fired. Parkuhren an den Veloständern oder gar an einem Parkplatz für
Pferde signalisieren einen vergnüglichen Besuch dieses Ortes. Skurrile
Hinweisschilder und Wegweiser führen einen durch eine wunderbare
Gartenanlage mit zwei Teichen voll Seerosen, schwimmenden Krokodilköpfen,
Goldfischen und Enten, für welche man beim Eintritt Futter kaufen konnte.
Man kommt an König Arthurs Schloss vorbei (der Besitzer des Parks heisst
Arthur Black), an Wasserrädern, über Brücken auch zum
‚Buried Village', welches auf einer Hinweistafel an dieser Stelle 10
Meter tief vergraben ist. Auch vor Steinschlag wird gewarnt. Ein riesiger
Felsbrock liegt am Weg und erst wenn man vorbei ist, sieht man gerade noch ein
Paar Stiefel darunter hervorschauen. Ein Taubenschlag hat Wohnungen mit
Fernsehanschluss zu vermieten. Eine Schüssel prangt jedenfalls auf dem
Dach dieses Vogelhäuschens, während hoch auf einem andern Baum ein
Briefkasten montiert ist mit der Aufschrift: Airmail. Ein WC-Häuschen,
etwa ein Meter im Quadrat hat an einem Eckpfosten zwei Türen
angeschlagen, eine für Männer und eine für Frauen. Unter jeder
Tür sind ein Paar Schuhe sichtbar. Den Rest muss man sich vorstellen und
man muss auch viel lesen. Aber was bin ich wieder mal stolz, so verstehe ich
sogar die meisten Witze.
Auch ein Museum gibt es hier und zwar mit tausenden von Bierdosen und auch
Cola und anderen Süssgetränken. Es gibt solche, die vierzig Jahre
oder älter sind, welche Arthur Black seit 1989 zusammengetragen hat. Ein
Feldschlösschen-Bierflaschen Verschluss fehlt auch nicht in der
Deckeli-Sammlung.
Direkt neben unserem Bungalow ist der Pool mit 38 Grad heissem Thermalwasser
und den benützen wir heute noch ausgiebig. Im Meer haben wir bis jetzt in
den ganzen drei Monate Neusseländischem Sommer nicht ein einziges Mal
gebadet.
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