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Tuakau Brücke man sieht übers ganze Land Blumen am Weg startender Tölpel Sanddünen-Landschaft

Miranda Hot Springs - Port Waikato
Ich benutze noch vor dem Frühstück die letzte Gelegenheit, im heissen Thermalpool hier zu baden. Ich finde es wunderschön entspannend, einfach aufs Wasser zu liegen und sich vorzustellen, man schwebe auf einer Wolke. Man muss nur den ganzen Kopf bis zu den Ohren und die Arme daneben ins Wasser legen.
Dann heisst es wieder packen und weiter geht die Fahrt, hinüber zur Westküste an die Mündung des Waikato Rivers. Tuakau ist die einzige etwas grössere Ortschaft und liegt etwa auf halbem Weg auf der Strecke und dort wartet ein Kaffee und natürlich eine Tip Top. Port Waikato-Tuakau Bridge-Road heisst die Strasse, die wir von hier nehmen müssen und auf ihre Brücke scheinen sie in Tuakau stolz zu sein. Die Betonbogen, ähnlich wie in Blenheim, sind an mehr als einer Fassade oder in Geschäftslogos zu sehen. Logisch, dass wir auch hier wieder einen Platz mit einer guten Perspektive für ein Bild anvisieren.
Ein Farmer meint, er hätte uns auch einen Tipp für staunenswerte Fotos hier in der Gegend und er zeigt uns auf der Karte eine Strasse, wo man eine fantastische Aussicht geniessen könne. Natürlich befolgen wir seinen Rat - wir haben ja Zeit - und er hat uns nicht zu viel versprochen. Es ist auch fast ein Kretenhighway, wo man auf langen Strecken weit übers Land sieht, nur leider ist bis zum Port Waikato ein gutes Stück ungeteerte Strasse. Diese sind im Prinzip für Mietwagen verboten. Also geniessen wir die Panoramastrasse in der entgegengesetzten Richtung gerade noch einmal.
Zu unserer Überraschung ist der anvisierte Campingplatz am Port Waikato sogar ein Top10 und wir bekommen hier wieder eine ‚self contained Kitchen Cabin' mit eigener Dusche und WC. Es ist eine ganz neue Einheit aus einem vorfabrizierten Container, ganz modern eingerichtet mit verspiegelten Fenstern und Eingangs-Schiebetüre.
Wir haben gerade Zeit, auszusteigen und die Tür aufzuschliessen, bevor wieder ein heftiger Gewitterregen losprasselt. Unter dem kleinen blechernen Veranda-Vordach tönt es noch ärger, als jeweils im Camper.
Bald ist aber alles vorbei und wir erklettern in einem triefenden und dampfenden Waldweglein einen Lookout, der uns die nächste und gar weitere Umgebung schmackhaft macht. Der Waikato ist hier breit, fast wie ein See und seine Mündung ist mit zwei gegeneinander verschobenen Halbinseln gegen das Meer hin fast abgeschlossen. Grosse Dünen aus schwarzem Sand erheben sich und verhindern die Sicht aufs Meer. Natürlich ist auch jetzt, wie immer, wenn wir ans Meer kommen, Ebbe und eine schwärzliche, nasse Ebene breitet sich vor uns aus. Tausende von Krabben sind wieder damit beschäftigt, kleine Sandkügelchen vor ihrer Haustür zu drapieren und wenn sie die Erschütterung unserer Schritte spüren, huschen alle im Umkreis von zehn oder zwanzig Metern in ihre Löcher. Mehrere grosse, tote Fische, gut etwa dreissig oder vierzig Zentimeter lang, rotten da vor sich hin, während Fischer bemüht sind, mit ihrer Angelrute lebendige Fische zu fangen. Diesmal haben wir sogar Glück und können einem richtigen Tölpel bei seiner Jagd zuschauen. Wir haben nun nämlich gelernt, wie diese aussehen. Für den Marsch durch die Dünen bis wieder zum Campground braucht man etwa anderthalb Stunden und wir sind vielleicht etwa dreiviertel Stunden unterwegs, bis bereits wieder das nächste Gewitter losbricht. Zuerst scheint es, als ob wir Glück hätten und es gegen das Landesinnere zieht. Wir können uns also noch etwas an der sagenhaften Dünenlandschaft mit den zottigen Samenbüscheln des Dünengrases ergötzen, welches aussieht wie die Fruchtstände von Anemonen und die sich vom Wind über den Sand rollen lassen, bis sie irgendwo einen Halt finden, wo sie sich festkrallen und verankern und weiter wachsen können, um sich so zu vermehren. Auch wunderschöne weisse Lilien finden wir als Fotosujet, nur schade, dass die Sonne fehlt. Im Gegenteil, jetzt beginnt es doch auch noch hier zu regnen und einmal mehr kommen wir halt als ziemlich nasse Mäuse ‚zu Hause' wieder an. Immerhin war es ‚nur' ein Gewitterregen und es ist nicht mehr so saukalt.


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