Matamanoa
Beim Öffnen der grossen Vorhänge an der Terrassentüre
verschlägt es einem abermals fast den Atem.
Der Blick schweift über eine Hängematte am Schatten unter dem
Vordach und dem Stamm einer dicken Kokospalme über zwei weisse
Liegestühle am Rand der mit Palmen und Hibiskusbüschen bestandenen,
kleinen Düne weit hinaus an den Horizont des türkisblauen Meeres, wo
kleine, weisse Wellen brechend ein Riff kennzeichnen. Im spärlich mit
irgendwelchem Grün bewachsenen Garten liegen Kokosnüsse und es
rennen verschieden grosse Schneckenhäuschen oder Meermuscheln herum. Die
Hausbesetzer ziehen sich zurück, wenn man sie zu nah beobachten will oder
gar aufhebt, bald aber kommen vorsichtig gepanzerte Beine, Scheren und
vorsichtige Augen zum Vorschein.
Eine kleine Treppe führt hinunter zum Wasser. Glasklar plätschert es
zum Teil zwischen grossen Steinen auch auf hellem Sand sanft aufs Ufer.
Mit freudigen 'Bula - bula' werden wir zum Frühstück im Restaurant
an einen weit geöffneten Fensterplatz mit Blick hinaus aufs Meer
geführt und vom mit Blumen reich geschmückten Buffet können wir
uns verwöhnen. Bacon mit Eggs, Sunyside up, kann man beim Personal
bestellen. Alle, auch die Männer haben eine Blüte hinter dem Ohr und
einige tragen eine solche Muschel-Halskette, wie wir gestern eine erhalten
haben.
Nachher müssen wir noch an der Rezeption unseren Voucher abgeben und wir
bekommen einen Gutschein für eine Gratis-Fussmassage im Spa. Es gelingt
mir, René dazu zu überreden, dass er um zwei mit mir kommt. Wo man
am letzten Bungalow vorbei ist, gelangt man zum Helikopter-Landeplatz und von
dort führt ein Brettersteg dem Hang entlang und hinauf in den Urwald. In
der Krone von grossen Bäumen sind kleine, mit Massageliegen ausgestattete
Pavillon-Plattformen eingeflochten. Von zwei Frauen lassen wir uns da
während einer Viertelstunde unsere Füsse verwöhnen und man
bekommt wirklich Lust auf noch mehr. Vielleicht morgen!
Dann erkunden wir die Insel. Der Helikopterlandeplatz schliesst den
Bade-Sandstrand ab. Dahinter besteht der Strand wieder mehr aus koralligen
Steinen und Kies, welches aussieht, als ob tausende kleine Knöchelchen
herumliegen würden. Zwischen den Steinen findet man ab und zu kiloschwere
und zentimeterdicke Muschelschalen. Wir bewundern gerade ein solches Kaliber,
als Sirilo, der eine Gruppe Interessierter auf den Mt. Matamanoa geführt
hat, welche nun gerade aus dem Gebüsch heraustreten, uns den Namen dieser
Köstlichkeit nennt. (leider schon wieder vergessen)
Hier auf der hinteren Seite wird die Insel und der Strand unwirtlich, denn
hier ist offensichtlich ein kleiner Berg Lava ausgetreten und man muss
aufpassen, wo man geht oder klettert. In Nischen und Löchern in diesem
riesigen Lavagestein wurden von Inselbesuchern Erinnerungen hinterlassen. Es
sind schöne Steine oder so Monstermuscheln mit eingravierten oder
aufgemalten Namen und sehr oft auch das Namenschild, welches an der Tür
unter dem Namen des 'Bure' hängt. Wir sind im 'Kaka' daheim, aber bei uns
hängt kein Schild mit Rita + René, wir sind ja auch nicht auf
Hochzeitsreise, wie sicher gut die Hälfte der Gäste hier.
Die Insel ist winzig klein, nur etwa 0,15 Quadratkilometer und das Resort
bietet Platz für 33 Paare. Man fühlt sich hier wirklich wie im
Paradies. Allerdings muss man hier, anstatt auf Äpfel, auf
herunterfallende Kokosnüsse Acht geben, wie im Hotel-Kompendium gewarnt
wird.
Heute ist Sonntag und bevor man zum Nachtessen schreitet, bringt uns der
Kirchenchor einige Lieder dar. Ich habe nicht mitbekommen, von welchem Dorf
dieser ist, aber einer der Belegschaft scheint aktives Mitglied darin zu
sein.
Gesungen wird ja viel und während des Nachtessens unterhalten uns zwei
Gitarristen und um das Willkommenslied für neue Arrivées oder die
Verabschiedung der Gäste am letzten Tag, werden nicht nur alle Namen
genannt, sondern es vereinigt sich die ganze Crew von der Rezeptionistin
über das Servicepersonal bis zum Koch zum Abschiedslied.
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