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der weisse Sand der Wanderdünen Gras-Bäume, wie Kriegstänzer im Bastrock Banksia dem Moore River ist der Zugang zum Meer versperrt nicht nur Kängurus

Cervantes - Wanneroo Perth
Bevor wir weiterziehen, besuchen wir nochmals den Lookout, für welchen es gestern nach dem Lake Thetis doch zu spät war. Man sieht zurück auf Cervantes und es ist erstaunlich, wie weiss hier der Sand und die Dünen am Strand sind, fast wie die Wanderdünen gestern. Und wir begegnen auf unserem Weg Richtung Süden noch mehr solchen weissen Hügeln, von denen der Wind das weisse Material auch auf den Highway bläst. Es sieht aus, wie in den Bergen, wenn der Wind den Schnee verfrachtet. Der Indian Ocean Drive führt noch nicht lange hier alles der Küste entlang durch dieses traumhafte Gebiet. Früher war die Strasse ungeteert und man musste einen weiten Umweg über den Highway Nr. 1 machen. Einmal folgen wir einem braunen Wegweiser zu einem Küstenort im Nationalparkgebiet und finden einen Autofriedhof vor und die Strasse geht nicht mehr weiter. Autofriedhof im Nationalpark - aber das passt ja. Diese Aussies schmeissen einfach alles aus ihrem Auto. Das ganze Bankett der Highways ist die reinste Müllhalde und besteht neben verbleichten Känguruknochen aus Flaschen, Glasscherben, Bier- und andere Dosen, Petflaschen und was man sonst noch alles aus dem Fenster werfen kann. Aber zweihundert Meter vorher führt ein Weg hinein zu einer solchen weissen Wanderdüne. Mit unserem Aallrader getrauen wir uns diesen Weg zu fahren, bis dort, wo der Wind nun schon wieder andere Fahrspuren verweht hat. Es ist wirklich, wie auf einem Gletscher mit frisch gefallenem Schnee. Von einem anderen Hügel aus kann man gut sehen, wie sich diese Düne vorwärts ins Land hinein bewegt und langsam Gebüsche und Sträucher unter sich begräbt.
Dann wird die Gegend ein Stück weit topfeben und fast gras- und strauchlos, aber bald kommt Gras und zwar in Form von Bäumen. Grasbäume heissen die ein bis zwei Meter hohen Palmen, die aussehen wie eine ganze Schar von tanzenden Eingeborenen in ihren Baströcken, bewehrt mit einer langen Lanze. Wie Bohnenstangen ragen nämlich ihre verdorrten Blütenstände, wie jene der Königskerze, meterhoch gegen den Himmel.
An einem Lookout könnte man solche tanzenden Bohnenstangenbäume und auch Banksiabäume näher betrachten, aber hier hat vor noch nicht allzulanger Zeit wieder ein Brand gewütet und es stehen nur noch angekohlte Palmenstrünke trostlos in der Gegend.
Wir möchten heute bald in Guilderton sein, aber um halb eins ist bereits schon alles ausverkauft. Schade, hier hätte es uns gefallen, am Ufer des Moore Rivers, der hier ins Meer fliessen möchte. Eine Sandbank versperrt aber auch ihm diesen Weg und es scheint, dass er warten muss, bis ihn die Flut abholt, oder vielleicht sickert sein Wasser sonst irgendwie unterirdisch auf die andere Seite hinüber.
Wir probieren es in Ledge Point, 45km nördlich in einem Big4 zum Glück zuerst telefonisch, aber auch der ist ausgebucht. Jetzt versuche ich bald verzweifelt in der Nähe von Perth einen Campground zu finden, aber ich habe keine gute Karte für diesen Zweck. Ich könnte doch unsere Lady fragen, was so in unserer Nähe ist und sie führt uns fünf Kilometer weiter nach Wanneroo, wo wir eigentlich eine Pause einschalten möchten. Aber es ist bald Wochenende und wir haben immerhin das Glück, wenigstens eine Nacht hier bleiben zu können. Man macht uns nicht grosse Hoffnungen, hier in Perth etwas finden zu können, ganz Perth sei ausgebucht.
Also machen wir uns noch heute per Internet auf die Suche und werden fündig und zwar 250 km von hier in Busselton, wo wir uns für zwei Nächte ein Studio reservieren. Vielleicht kann ich dann dort ein bisschen nacharbeiten und mein Tagebuch etwas aktualisieren.


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