Wir haben kein Brot mehr, also wollen wir irgendwo frühstücken, nur nicht
im Hotel. Da wollen sie 21 oder gar 27 Dollar pro Person. Wir finden unterwegs ein
Restaurant, welches auf seiner Tafel draussen Toast mit Jam für 6$ offeriert.
Ich freue mich auf diesen dreieckigen Toast, aber hier hätte es richtiges Brot
und sogar Vollkornbrot, aber getoastet! Verkehrte Welt!
Es beginnt bereits zu tröpfeln und dann zu regnen. Sollen wir nun um 12 den
Dampfer nehmen? Zuerst schlendern wir aber wo es geht, unter den schützenden
Laubendächern vor, oder direkt durch die Läden und genehmigen uns im Naff
Caff noch einen Espresso. Jetzt ist alles verhangen und man würde auf dem
Schiff auch nicht viel sehen. Und dem Phänomen Herzschlag des Sees können
wir auch nicht näher auf den Grund gehen. Ausserdem habe ich einen Druck im
Kopf und so sparen wir uns doch dieses Event. Dafür habe ich jetzt neue
Paua-Shell-Ohrstecker, René das T-Shirt mit der Aufschrift 'Same Shirt -
different day' und schlussendlich zwei Souvenir-Löffeli von Neuseeland. Auch
nach einer halben Stunde im Internetcafé, wo wir unsere E-Mails beantwortet
haben, schifft es immer noch. Da wir nicht genau herausfinden, wo der Hotel-Shuttel
hält, mit welchem man trocken nach Hause käme, packe ich die Regenhaut
von Te Puia, Rotorua aus meinem Rucksack aus.
Wir haben ein Zimmer zuoberst, wo man den Regen aufs Dach prasseln hört,
während wir uns in unsere kiloschweren Reise-Unterlagen vertiefen. Um drei
hört es auf und wir haben inzwischen in unseren Infobroschüren
herausgefunden, dass draussen beim Flughafen in Frankton ein Einkaufscenter ist.
Von den Remarkablen herunter fegt nach dem Regen nun ein wahrer Sturm. Die
Tragflächen der Flugzeuge, hinter dem Maschendrahtzaun beim Parkplatz, sind
mit Drahtseilen am Boden fest verankert. Wir decken uns wieder mit Brot, Käse
und frischen Früchten ein. Auch eine Portion Sushi kommt mit und mit einem
Glas Stoneleigh Merlot von Marlborough, welches mir René von einem kurzen
Foto-Spaziergang heimgebracht hat, feiern wir wieder mal auf unserem Zimmer. Hier
haben wir wenigstens einen Tisch und jedes einen Stuhl, dazu eine Aussicht auf den
mächtigen Mammutbaum, dem Grund des Fotospaziergangs und dem Schauspiel eines
Sonnenuntergangs hinter goldgleissenden Wolken.