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Adé nun auch Dessau! Auch hier nochmals vorbei an vielen DDR-Plattenbauten, welche nun aber langsam renoviert und zum Teil mit Balkonen versehen, jedenfalls individuellere Gesichter bekommen. Ein etwas besonderes Gebäude mit einem interessanten Treppenhaus-Türmchen am Ausgang von Dessau hätte ich gerne erhascht, aber der Pfosteneffekt lässt wieder mal grüssen.
Wir stellen uns ein bisschen auf die lange Autobahnfahrt ein. Viel Spannendes gibt es ja eigentlich nicht zu sehen, es sei denn, man interessiere sich für Baustellen, welche hier im Bereich Berlin-Hannover-Leipzig die Autobahn auf sechs Spuren ausbauen. Da steht irgendwo eine fixfertige Brücke startbereit und wartet auf ihre Verschiebung über den Fluss. Einmal staune ich über die Breite einer Autobahnbrücke, welche sich über unsere Bahn spannt. Aber mitnichten, es sei eine Flugpiste, welche über die Autobahn hinweg habe verlängert werden müssen.
Da wir das unspektakuläre Gebiet der Braunkohleförderung durchfahren, schiebt Bruno eine DVD mit einem Beitrag über das Besucherbergwerk Lichterfeld ein. Man hat dort eine der grössten Abraumföderbrücken, die F60, welche nun für den Braunkohletagbau nicht mehr zum Einsatz kommt, der Allgemeinheit zugänglich gemacht. Dabei ist draussen auch gerade was Spannendes zu sehen. Ganz in der Nähe der Autobahn wird ein Windrad montiert. Das Aggregat liegt noch am Boden. Seine Ausmasse sind verglichen mit den Containern und einem Auto daneben, riesig. Bestimmt so gross oder noch grösser als ein Haus!
In der Nähe von Bayreuth gibt's einen Kaffeehalt. Bruno fährt aber weder zu McDonalds noch BurgerKing, sondern in den Fichtelgebirgshof, ein Hotel und Restaurant mit guter Kapazität. Der grosse Parkplatz hinter dem Haus ist jedoch abgesperrt und die Parkiererei etwas mühsam. Die Männer haben bald herausgefunden, warum. Es reihen sich dort BMWs von jedem Modell. Mitglieder des BMW-Club geben sich hier ein Stelldichein und präsentieren ihre herausgeputzten und auf Hochglanz polierten Heiligtümer mit individuell eingebautem Schnickschnack unter der Kühlerhaube und im Kofferraum.
Zum Glück kommen wir ohne grosse Störung voran und sind bereits um vier Uhr in Lustenau. Wegen den Vorschriften müssen wir aber nochmals einen Kaffeehalt einlegen. Die Pausen von neunzig Minuten für den Chauffeur auf viereinhalb Stunden Fahrzeit sind genau einzuhalten. Da herrschen strenge Sitten und Kontrollen. Die neueren Busse können sogar den Motor gar nicht starten, bevor die genaue Zeit für die Ruhepause des Chauffeur abgelaufen ist.
Auch die Verteilung an den verschiedenen Einsteigeorten Wil, Winterthur und Zürich klappt reibungslos und wir erreichen den Rütihof genau noch in der tolerierten Zeit um halb sieben Uhr. Sogar das Gewitter, das uns ganz zum Schluss noch Eindruck machen wollte, haben wir links liegen gelassen.
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