zur Landkarte mit den Stationen zum Reisekalender

zum vorherigen Tag 16. Januar 2012 zum nächsten Tag

einsame Bauernhöfe Lumsden Hotel Wasser und Kohle nachtanken fast Wüste am Schluss

Gore - Kingston
Bei Regen und Wind geht's weiter. In Mandeville steht vor einem grossen Schuppen eine schöne Dampflock und es wird auch für ein Flugzeugmuseum geworben. Ein so winziger Ort und in einer grossen Halle mit einer ganzen Sammlung von Tiger Moth. Natürlich was für René und ich lasse ihn mit seinem Foto noch ein bisschen bei denen allein, während ich mir schlotternd im Café drüben einen langen Schwarzen bestelle. Endlich weiss ich, wie der Kaffee heisst, den ich mir bestellen muss. Der Mochaccino ist ja sonst schon recht, aber dies ist nun wenigstens Kaffee. Die Serviertochter muntert mich gerade etwas auf, denn sie behauptet, dass der Wetterbericht für die nächsten paar Tage ‚fein' sei.
Die Ortschaften an unserem Weg unterscheiden sich in der Grösse kaum voneinander. Manchmal ist an der Strasse ein Hotel, wie Riversdale Hotel, mit Glück noch ein paar Häuser und fertig. Das Hotel in früheren Zeiten wohl wichtig, um die Pferde ausruhen zu lassen, aber heute scheinen sie eher musealen Charakter zu haben. Wir haben Kingston ins Visier genommen. Der Ort am Lake Wakatipu, wo der Kingston Flyer, eine historische Dampfbahn zu Hause ist. Vom letzten Mal habe ich noch so in Erinnerung, dass die Strecke zwischen Kingston und Fairlight fast durch eine Art Wüste führt und hoffe, dass es wenigsten dort ein bisschen wärmer ist. Wir fahren wieder durch schönes Landwirtschaftsland, diesmal aber sieht man viele Weiden mit Rehen und Hirschen, in der Ferne erheben sich Berge mit Schnee.
Die Gegend sieht irgendwie frischer aus, weil die Weiden oft mit den grünen Hecken umrahmt sind, welche mit den Monstermaschinen geschnitten werden, welche wir im Museum in Palmerston North gesehen haben. Auch der Oreti River und die Bewässerungsarme verhelfen hier zu etwas mehr Grün.
In Fairlight studieren wir den Fahrplan vom Flyer und es reicht uns gerade, in Kingston auf dem Zeltplatz das Auto zu deponieren und anschliessend nochmals per Tschutschu nach Fairlight und wieder zurück zu fahren. Schliesslich scheint die Sonne und das gute Wetter scheint Einzug zu halten.
Anschliessend sitzen wir noch lange am Ufer des Lake Wakatipu, des geheimnisvollen Sees, der bis nach Queenstown und Glenorchy reicht, das Loch des Riesen, dessen Herz immer noch schlägt und den Seespiegel im Rhythmus von 5 Minuten um 7 cm steigen und fallen lässt. Nur nähme mich wunder, wie man das feststellen könnte. Im Moment hat es Wellen und da sieht man nichts.
Neben uns parkiert heute ein Schweizer Ehepaar, das seit einer Woche hier ist und in Christchurch gerade am ersten Tag ein Erdbeben mitbekommen hat. Gestern waren sie im Milford Sound und über den Pass beim Tunnel habe es geschneit.
Darum diese Kälte, oder ist es, weil ich nicht so fit bin? Ich fühle mich wieder nicht so toll und habe in der Nacht einen erneuten Fieberschub, der aber widerum nach drei, vier Stunden wie weggeblasen ist.


zum Seitenanfang