Australien-Rundreise 2004 |
Wir haben den Wecker auf sechs Uhr gestellt. Hilda hat den eintägigen, freiwilligen Ausflug in den Litchfield Nationalpark gebucht. Ich freue mich hingegen auf einen Tag süssen Nichtstun, nein, erst die
Wäsche. Für 3$ ist eine Maschine in einer halben Stunde fertig. Während dieser Zeit kann ich gemütlich zmörgele. Es hat alles was das Herz begehrt. Vom Müesli über
Früchte, Joghurt zu Bratspeck, Rösti, weissen Bohnen, Würstchen und sogar Spiegeleier, die in der Konsistenz noch überhaupt nicht "durchgekocht" sind. Nur die Auswahl an Brot ist auch hier
amerikanisch. Toastbrot, mehr oder weniger helles, das wirklich den Toaster passieren muss. Eine weitere halbe Stunde und weitere 3$ und unsere T-Shirts und Shorts sind schon wieder trocken.
Ich habe gestern einen Fotoshop gesehen, der am Sonntag offen hat und der anbietet, Fotos ab Memory Stick auf eine CD zu brennen. Den peile ich mir als Nächstes an. Unterwegs treffe ich Suzan an und sie
hat dasselbe vor. Ich bin froh, so kann ich ihr das Reden überlassen. In anderthalb Stunden können wir das ganze schon wieder abholen. Für 25$ bekomme ich 2 CD's. Eine für Mike, der wird
sich bestimmt freuen. So hat er wenigstens auch was vom Uluru.
In der Zwischenzeit kann ich ja etwas den Strand oder den Park inspizieren. Doch bis zum Beach schaffe ich es gar nicht. Oberhalb der Klippen ist ein grosser Park mit schattigen Bäumen, wo ein herrliches
Lüftchen geht. Dort entwerfe ich ein etwas ausführlicheres Mail, welches ich an ein paar Adressen gleichzeitig senden will. Das Internet-Lokal ist schön kühl und ich verweile wieder fast eine
Stunde, bis ich den ganzen Roman eingetöggelt habe. Am Schluss brauche ich nur ein kleines bisschen Hilfe, weil ich zulange auf dem Server war und dieser inzwischen mein Fenster wieder geschlossen hat. Mit
vereinten Kräften (die Hilfe versteht die deutschen Infos von Bluewin nicht und ich weiss nicht, was es auf englisch heisst) finden wir das verschwundene und noch nicht gesendete und mit soviel Enthusiasmus
getippte File wieder. Ich hoffe nun sehr, dass alle Neun diesen Rudelbums vollständig erhalten werden.
Um eins habe ich mit Holland Hilde abgemacht, dass wir zusammen die Mall, das ist eine Einkaufsstrasse, unsicher machen wollen. Weil es Sonntag ist, haben aber fast nur Didgeridoo-, Bumerang- und
Ansichtskartenläden offen, so dass wir bald im Park dem Meer entlang zum Fish feeding wandern. Dort treffen wir Suzan, die die 6$ Eintritt bezahlt hat und eigentlich nichts spektakuläres erlebt hat. Ob
jetzt Fische oder Enten füttern, das kann ich auch daheim. Also lenken wir unsere Schritte dem Botanischen Garten zu. Doch auf dem Meer ballen sich graue Wolken zu einer schwarzen Wand zusammen und ein
Regenvorhang kommt rasch auf die Stadt zu. Wir kehren lieber um. Dabei treffen wir im Park auf Frank, der den Tag mit Warten zubringt. Sein Flieger geht heute nacht um halb eins. Wir setzen uns noch ein bisschen
zu ihm in den Schatten, während das Wetter sich langsam zurückzieht. Von hier aus sieht mein Auge eine interessante Perspektive einer langen Reihe von Parkbänken, die je von einem
pergola-ähnlichen Gestell umgeben sind, woran sich schattenspendende Pflanzen ranken.
Um sechs Uhr sind wir am Pool eingeladen. Heute hat Shirley aus England Geburtstag. Kim, dieser Goldschatz hat einen Geburtstagskuchen gemacht und will ihn bis am späten Nachmittag noch an der Kühle
halten.
Ein Schwumm im Pool ist eine willkommene Abkühlung noch vor dem Nachtessen. Es hat hier sogar zwei schöne Bassins mit Wasserfall und auch einen Sprudeltopf. Lachend bringt mir das Geburtstagskind
ein Stück vom Kuchen und meint, die Stücke würden immer wie kleiner.
Weil ich diesmal nicht wieder allein auf Nachtessensuche gehen möchte, wie in Adelaide, habe ich mich mit Holland Hilde für heute verabredet. Ich könnte absolut nochmals einen Bäremani essen,
doch nicht in diesem Krachlokal. Da sich die meisten hier im Hotelrestaurant angemeldet haben und gestern auch sehr zufrieden waren, wollen wir auch nicht in die Ferne schweifen und haben auf der Terrasse einen
Tisch bestellt. Neben Bäremani gibt es hier auch Seafood und Känguru. Bestimmt ist es aus dieser Küche auch anders als dort in Alice. Mein Entschluss ist schnell gefasst. Mit einer Art Sojasauce
serviert, schmeckt es wirklich ganz anders . Es ist ganz dunkles Fleisch und hat einen Wild-Geschmack. Vielleicht wie ein Wildschwein? Nein - eben wie Känguru!
Kanada Hilda und Ian kommen am Schluss noch an unseren Tisch. Beide waren heute im Litchfield Nationalpark und haben was zu erzählen. Es gibt dort ganz riesige Termitenhügel und Wasserfälle
mit Pools, wo sie baden konnten. Ian hatte nachher einen Blutegel am Bein, den man aber kurzerhand mit Salz bestreute und das wirkte auf der Stelle.