Piha - Parakai
Eigentlich habe ich mich auf wärmeres Wetter eingestellt. Es war ziemlich
kühl in der Nacht und ich musste meinen Flece-pulli anziehen und René
beginnt scheinbar etwas zu pfnüseln. Wir müssen uns wohl noch nach einer
Wolldecke umsehen.
Es ist heute wieder ziemlich bedeckt und es beginnt etwas zu nieseln. Auf den Rat
der Campmutter holen wir den Besuch des Wasserfalls heute doch noch nach. Wir
dürfen dafür den Camper noch auf dem Platz stehen lassen, es ist ja eh
nicht viel los.
Piha liegt unten in der Bucht und ist umgeben von einem hügeligen und
bewaldeten Hinterland, welches alles zum Waitakere Regionalpark gehört. Direkt
hinter den letzten Häusern beginnt der Urwald. Man muss mit einem Spray die
Sohlen desinfizieren, damit man nicht die gefährlichen Mikroorganismen
einschleppt, welche den Kauribäumen neuerdings zusetzen. Hat man sie nun
glücklich vor der Ausrottung durch die Gier der Menschen gerettet, sind sie
der nächsten Bedrohung ausgesetzt. Es ist direkt aufregend, dem Bach entlang
zu wandern, unter Schirmen der palmenartigen Farnbäume, Pohutukawas,
Kauribäumen und den besenartigen Palmen, die nur hier in Neuseeland zu finden
sind. Es ist eine gute halbe Stunde durch geheimnisvolles Grün, das
erfüllt ist mit fremdartigen Vogelstimmen bis zum besagten Wasserfall und wir
gratulieren uns, dass wir uns zu dieser Wanderung entschlossen haben.
Bevor wir uns wieder ins Auto setzen, gibt es im kleinen Kaufladen noch einen Kaffee
für auf den Weg. Wir peilen Henderson an und drehen dort mehr als eine
Ehrenrunde, bis wir für unser Vehikel einen Parkplatz gefunden haben.
Parkhäuser können wir mit unseren 2.80 Höhe vergessen, deshalb
müssen wir uns wohl auf Einkaufszentren ausserhalb einer Stadt konzentrieren.
Mit Glück und Renés Hartnäckigkeit, finden wir aber am Schluss
eine Lücke, auf welcher unser Hinterteil gerade just bis zum Randstein reicht
und wo uns 90 Minuten Parkzeit zur Verfügung stehen. So schnell habe ich schon
lange nicht mehr eingekauft. In einer halben Stunde habe ich ein Paar Trainerhosen,
so ultraleichte Clocks, die man heute in allen Papageienfarben bekommt und in
welche man aber wenigstens mit den Socken einsteigen kann, eine Wolldecke, ein
Sonnenhut und ein Paar etwas festere Turnschuhe für weiter Wanderungen
erstanden.
Da wir uns auf der Suche nach dem Warehouse so schön verfahren haben, erinnert
sich René des GPS, welches wir mit auf den Weg bekommen haben und den nimmt
er jetzt in Betrieb und die Dame führt uns nun ziemlich souverän diese
knapp vierzig Kilometer nach Parakai Hot Springs. Beim Thermalbad kann man sich
für 14$ pro Person und Nacht für den Campingplatz einchecken und wenn man
die Quittung zeigt, kommt man zum halben Preis ins Schwimmbad, wovon ich gerade
Gebrauch mache. Das Wasser im Freien ist 33 Grad und erfrischend ist es, wenn man
aus dem Wasser steigt. Es bläst ein steifer Wind, der es einem vergällt,
an den Tischen hinter dem Camper auf dem schönen, unterdessen wieder von der
Sonne beschienen Rasen das Nachtessen zu servieren. Ich habe heute für mich
zwei Entrecôtes gepostet. Es war die kleinste Einheit, die ich bekommen
konnte, sicher fast 400 Gramm für acht Franken. René bekommt den Reis,
den ich gestern mit Rüebli gemischt gekocht habe. Ich mische etwas verklopftes
Ei darunter und weil ich die Bratpfanne für mein Fleisch brauche, probiere ich
das Ganze im Mikrowellenofen aus. Das funktioniert jedenfalls
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