Tairua
Seit gestern Abend regnet es wieder, und wie! Und wir haben wiederum den
Fehler gemacht, dass wir unseren Camper unter einen Baum gestellt haben. Das
letzte Mal hat es allerdings nur gewindet, aber jetzt sind es die riesigen
Tropfen, die der Wind noch zusätzlich ab den feinen Zweigen der Weide
schüttelt, welche uns die ganze Nacht durch unsere unruhigen Träume
begleiten. Es scheint also auch heute ein verregneter Töggeli- und
SkibBo-Sonntag zu werden. René bucht als Erstes noch für einen
weiteren Tag hier in Tairua, stellt das Auto schön in die Mitte des
Platzes, wo es keine Zweige mehr hat und dann verschwinden wir langsam wieder
hinter den beschlagenen Scheiben unserer kleinen Stube, die man aber, wenn es
noch ärger werden sollte, sogar mit einem Heizöfelchen etwas
wärmen kann.
So gibt's natürlich keine Föteli für heute, dafür
könnte ich noch von gestern erzählen, dass wir unterwegs in einem
kleinen Naturreservat den Zwillingskauri-Baum besucht und dort einen Funtail
gesehen haben, ein kleines nervöses Vögelchen, das seinen Schwanz
wie ein Pfau fächerartig spreizt. Ein Foto von ihm ist natürlich
noch unmöglicher, als eins vom Tui, von welchem ich auf der Wanderung zur
Cathedral Cove auf einem riesigen, alten Pohutukawa ein klein bisschen
besseres Bild erhascht habe, als vom ersten.
Den riesigen, höhlenartigen Durchgang zur nächsten Bucht haben sie
wegen Einsturzgefahr mit einem dünnen Seil abgesperrt, welches aber keine
Menschenseele daran hindert, trotzdem dort durchzugehen. Als
Einschüchterung liegen ein paar Felsbrocken unter dem gewaltigen
Felsbogen im Sand. Schon oben auf dem Parkplatz wird gewarnt, dass kein Zugang
zur Cathedral Cove über Land möglich sei. Dafür jede Menge
Prospekte, wo sie Bootfahrten für 70 und mehr NZ$ anbieten. Die Bucht
gehört zu einem Meeres-Reservat und ist noch recht ergiebig für
Fotosujets und reizt zum Baden und Schnorcheln, nur mich nicht. Es ist zu kalt
und ausserdem beginnt es wieder zu nieseln und bis zum Parkplatz sind es noch
fast dreiviertel Stunden.
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