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wo sie die Schiffe isn Meer 'versenken' Pohutu... wer weiss es jetzt? die Insel ohne Wasser Aussicht vom Lookout lost im Urwald, nur hat er heute wohl nicht gelacht

Whitianga - Coromandel
Das Wetter sollte für die nächsten drei Tage etwas besser werden, obwohl es am Morgen noch nicht so danach aussieht. Es ist bedeckt und der erste Niesel beglückt uns noch bevor wir zusammengepackt haben. Zum Glück ist dies aber jeweils kaum der Rede Wert. So fein und es dauert jeweils knapp zwei bis drei Minuten. Wir wollen heute nur bis Coromandel, also wieder nur etwa 45 Kilometer. Ich melde Wünsche für einen Stopp an, sobald mal ein voll erblühter Pohutukawa vorbeikommt und auch die Sonne scheint. Ich möchte für mein Tagebuch eine Titelseite kreieren und darauf muss doch einfach so ein Baum oder Blüten davon sein. Ganz enttäuscht habe ich bei der Ausbeute gestern feststellen müssen, dass nichts Brauchbares dabei war. So kommen wir also unterwegs zu zwei, drei Zwischenstopps, einen am Meer, wo ein grosser Parkplatz und viele leere Schiffsanhänger darauf sind. Die Schiffe sind fort und das Meer auch. Mein gewünschtes Sujet steht auch nahe am Wasser und es braucht etwas Geduld, bis die Sonne hinter den Wolken mal ab und zu draufblinzelt. Es ist eine felsige Bucht und ich glaube ein Möwenpaar hat wieder was dagegen, dass ich mich vielleicht zu nahe an einen Felsen heranwage, der bei Flut eine steile Insel ist, wo sie möglicherweise ihr Nest haben. Mit Gekrächze umkreisen sie das Ufergebiet und plötzlich realisiere ich, dass das Lamento wohl mir und einer andern Frau in der Nähe gilt. So bös bin ich jedenfalls erst einmal dort vom Oystercatcher von oben angeschaut worden.
Dann führt die Strasse abermals durch viel Wald und in unzähligen Kurven und Kehren über eine ganze Hügelkette hinauf. Schon zwei Kilometer vorher ist ein Lookout angezeigt, also muss er es Wert sein, dort anzuhalten. Ich erinnere mich noch gut an die Tafel, die uns vor vier Jahren bereits darauf aufmerksam gemacht hat, dass man hier auf der Coromandel-Halbinsel seit dem Jahr 2000 wieder über 28'000 Kauris angepflanzt hat und wir uns dort, an unserem dritten Tag auf Neuseeland gefragt hatten, wie diese wohl aussehen mögen. Von der Aussicht haben wir aber nichts mitbekommen, denn das Wetter war dort noch schlimmer als jetzt. Ausser hinunter zum Pazifik, von wo wir gekommen sind, hat man auf die andere Seite noch den grandioseren Ausblick, wenn man ein paar Treppenstufen weiter den Hügel hinan steigt. Ich gehe schon voraus, während René das Auto noch etwas besser in einen nun freigewordenen Parkplatz verstellt. Ich habe dummerweise wieder die grosse Kamera im Auto gelassen und die kleine zeigt wieder Ende Batterie an. Typisch! René ist noch nicht nachgekommen und unten ist er auch nicht. Dann hat er wohl den Dschungelpfad genommen, der unten bei der Treppe beginnt und wo auf Tafeln irgendwas von Einsturzgefahr eines Tunnels oder Gebäude gewarnt wird. Ob er wohl zuerst dort durch gegangen ist? Der Pfad ist mit roten Dreiecken markiert, wie bis jetzt alle Pfade in den Reservaten und er führt durch einen ziemlich dichten Farn- und Gebüschwald. Farnbäume, fremde Vogelstimmen und einmal gar ein Geräusch, wie von einem Auerhahn, aber man kommt nicht, wie erwartet, von der andern Seite zum Top-Outlook. Ich gehe also wieder zurück und René ist immer noch nicht da. Vielleicht ist er jetzt oben und wir haben uns gerade verpasst. Aber dort ist er nicht und es geht von dort auch kein Weg weiter. Er muss also auf dem Dschungelweg gegangen sein und sucht mich. Ich bin ja nicht bis zum maroden Buttly building gekommen, das auf der Tafel beim Parkplatz als gefährlich angekündigt ist. Ich gehe also nochmals auf dem Urwaldweg sicher mehr als einen Kilometer, ohne dass ich ein Building, einen Tunnel, geschweige denn René antreffe, höchstens ein paar Possumfallen und die sind sicher nicht für Touris bestimmt.
Er sucht mich jetzt aber ganz bestimmt, also renne ich fast den ganzen Weg wieder zurück. Wenigstens geht's nicht gross bergauf oder bergab. Er ist immer noch nicht da! Das Auto ist abgeschlossen, kein Zettel oder irgend ein Hinweis. Ich muss einfach warten. Vielleicht hat er auf der andern Strassenseite jenen abgesperrten Fahrweg für eine bessere Aussicht genommen und dabei eventuell den Fuss verknackst? Aber dort bieten sich keine Fotosujets, also beim Auto warten. Das halte ich aber nicht aus. Er muss also irgendwo auf diesem Dschungelweg einen Fehltritt gemacht haben. Ich hänge meine Jacke an den Aussenspiegel, damit er sehen kann, dass ich da war, falls er zurückkommt. Ein drittes Mal dringe ich in den Urwald ein. An einer morastigen Stelle sehe ich sogar einen Schuhabdruck, der nicht von mir stammt. Immer wieder rufe ich und einmal höre ich ein Hallo aus der Ferne. Das scheint mir, muss aus der Richtung vom Outlook kommen. Aber etwa zweihundert Meter weiter, gibt niemand mehr Antwort. So weit kann er doch gar nicht gegangen sein und überhaupt, vom Weg weg würde er nie gehen, nicht mal wenn ein goldenes Dingsbums zu fotografieren wäre. Also wieder zurück. Meine Jacke hängt noch da und immer noch keine Spur von René. Meine Panik beginnt langsam Formen anzunehmen. Was soll oder kann ich tun? Man sollte wissen, wohin dieser Dschungelweg führt. Wie lange ist er nun schon überfällig? Um die Zeit auf dem letzten Bild nachzuschauen, reicht die Batterie gerade, aber nicht um ein neues Bild zu machen um zu sehen, wie spät es jetzt ist. Es war so Viertel nach Elf als wir anhielten. Ein Japaner, sagt mir, dass jetzt etwa zehn Minuten nach Eins ist. Also schon bald zwei Stunden! Jetzt haue ich ein anderes Paar an, das die Aussicht bewundern will. "I need help - I have lost my husband" Vielleicht haben sie eine Idee. Man fragt ein weiteres Paar, ob sie vielleicht ein Neuseeland Handy hätten. Dieser Mann probiert nun irgendeine Nummer ausfindig zu machen, an die man sich eventuell wenden könnte, aber ich glaube hier hat man überhaupt nicht mal Empfang. Niemand hat eine Karte, wo dieser Weg eingetragen sein könnte. Während sie beraten, ob sie mit mir nochmals den Dschungelweg machen sollen, fährt wieder ein Auto an und diesem entsteigt total verschwitzt und ziemlich erschöpft - mein 'husband'.
Er hat sich im wahrsten Sinn des Wortes im Urwald verirrt und ist immer weiter hinunter gekommen und am Schluss im etwa 6 Kilometer entfernten Coromandel gelandet. Beim ersten Haus hat er jemanden angeheuert, der ihn mir nun wieder gebracht hat!
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Coromadnel - die Ortschaft, die uns das erste Mal so Eindruck gemacht hat, wir werden sie bestimmt nie wieder vergessen. Aber im Lädeli, wo wir vor 4 Jahren die erste Tip-Top Pure-Passion-Glacé entdeckt haben, lassen wir uns diesmal beide je eine Double-Scoop geben, die wir nun mit allen Fasern unserer gestressten Nerven geniessen, bevor wir am Dorfausgang im Top 10 Holiday Park für heute einen Parkplatz für unseren Camper belegen. Heute, am längsten Tag und das schon das zweite Mal in diesem Jahr.


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