Stoneville -Perth - Adelaide
Wir sind schon um halb neun abfahrtbereit. Die Koffer sind bereit, wir haben
nur noch ein klitzekleines Problem. Wären wir auf einem Campground,
hätte es dort überall eine Menge Container, wo man sich aller
überflüssigen Dinge, oder solches, das gewichtmässig nicht mehr
passt, entledigen könnte. Aber hier im Busch bei diesem Einsiedler geht
das wohl nicht so gut. Ich bin froh, habe ich gestern Morgen noch die
Leftovers, wie ein ganzes Pfund Zucker, Polenta, Bouillon und eine ganze
4-Literflasche Wasser in die Campküche gestellt, so konnte sich bedienen,
wer wollte. In der Kartonschachtel, in welcher wir jeweils die Lebensmittel
vom Auto in die Küche und wieder zurück trugen, haben wir nun vor
allem die Broschüren aus den Visitor Centers gesteckt, welche ich gerne
noch für meine Berichte aufhebe, die aber eigentlich zu sehr ins Gewicht
fallen, genau, wie die schweren Sandalen und sonst noch einige Dinge.
Littering am Highway ist ein akutes Problem, dem man hier gerne beikommen
möchte, jedoch mit geringem Erfolg. Leere Getränkeflaschen, Dosen
und vieles andere wird einfach alles aus dem Auto geschmissen. Dabei hat es
überall riesige Abfallkübel auf allen Park- und Picknickplätzen
entlang der Strasse. Und einen solchen Parkplatz peilen wir nun wie
Abfalltouristen an, und entsorgen fies das Überzählige am Great
Eastern Highway kurz vor Perth…
Das Auto wird noch aufgetankt und auf dem riesigen Parkplatz beim Flughafen,
wo man die Mietautos zurückgeben kann, empfängt uns ein Mann, der
kurz den Wagen inspiziert und uns einen Zettel in die Hand drückt, den
wir zusammen mit dem Schlüssel und unserer Lady der Dame am
Europcar-Schalter zwischen zwei anderen Kunden in die Hand drücken
können und das war's dann.
Das Einchecken für diesen Inlandflug muss alles am Check-in-Kiosk gemacht
werden. ‚Geben Sie ihren Namen ein', heisst es dort und dann weiss der
Automat, dass wir vor mehr als einem halben Jahr einmal im Quantas-Flug Nr.
QF592 die Sitze 17A und B gebucht haben. Wir müssen nur noch sagen, wie
viel Gepäckstücke wir aufgeben wollen, und er speit uns für
jeden Koffer den Strichcodestreifen und für jeden die Boardingcard aus.
Dann noch durch den Bodychek, wo René wieder einmal mehr drankommt und
heute sogar seine Schuhe ausziehen muss.
Es ist knapp halb Elf und der Flug geht um 12:55, also packen wir halt in der
Wartehalle unsere Compis aus und so geht wenigstens die Wartezeit etwas
schneller vorbei.
Ich habe mich vergebens gefreut, dass für unseren Flug schönes
Wetter ist. Zu gerne hätte ich geschaut, wie das Land von oben aussieht,
das wir durchfahren haben, aber die Flugroute verläuft anderswo und auch
von der Nullarborplain sieht man nichts, weil dort eben gerade Wolken
herumschwirren. Nach nicht mal zweieinhalb Stunden landen wir bereits wieder
in Adelaide und ein Taxi bringt uns zum Atlantic Tower in Glenelg. Wir stellen
nur unser Gepäck ins Zimmer und eilen hinunter zum Strand. Die Sonne ist
eben untergegangen und das Licht reicht gerade noch für ein Bild vom
Jetty, von welchen es auch hier einen hat. An diesem Ort sind vor mehr als 150
Jahren die ersten Siedler gelandet und es ist genau der Ort, wo wir vor acht
Jahren auf meiner Australienreise mit dem Tram zum Nachtessen hingefahren
sind. Auch heute finden wir ein hübsches, italienisches Restaurant, wo
ich mir zur Feier des Tages einen Fisch bestelle und René ist
glücklich mit einem Teller Spaghetti Carbonara, ohne Schinken.
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