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ein Hotel in Lorne Waldbrand im Landesinnern wie ein Vogelhaus Leuchtturm in Fairhaven in Queenscliff

Apollo Bay - Queenscliff
Bevor wir starten, suchen wir im Dörfchen noch eine Post, um die beiden Karten, die ich gestern im Einkaufszentrum gekauft habe, aufzugeben und auch, um Apollo Bay und seinen Strand im Mindesten noch einmal bei Tag richtig zu sehen.
Dann folgen wir der Great Ocean Road weiter in Richtung Nordosten. Sie führt immer noch der Küste entlang, aber diesmal geht es bergauf und ab und sie erinnert an die einstige Axenstrasse, als deren Zustand auch noch zu wünschen übrig liess. Wieder eine Rauchwarnung, diesmal elektronisch blinkend und diesmal sieht man wirklich, was da los sein könnte. Eine Abzweigung ins Landesinnere ist gesperrt und ein ganzer Berg raucht. Eine riesige Rauchwolke reicht wie eine Fahne weit übers Meer. Die Farbe des Wassers darunter schimmert bräunlich und spiegelt gar nicht das Blau des Himmels. Im Bereich der Rauchfahne verdunkelt sich auch der Himmel, die Sonne wirft keinen Schatten mehr auf die Strasse und sie erscheint nur noch als orange Scheibe durch den braunen Dunst. Die ganze Gegend erscheint gar in ein oranges Licht getaucht.
Bei diesem Dunst reizt nicht mal ein Stopp beim Lookout, dafür hat René wieder eine Flussmündung gesehen, welche wieder fast keinen Zugang zum Meer hat. Ein Parkplatz erlaubt einen Stopp und wir sind wieder fasziniert von den Formationen der lavaartigen Felsen, welche hier dem St. George River den freien Zugang zum Meer zu versperren suchen. Die Lava muss geschäumt haben, als sie ins Meer floss und abgeschreckt wurde. So löchriges Gestein wie Gasbeton mit Korällchen und Perlenkettenalgen in den runden Töpfen, die das Wasser während der Ebbe zurückbehalten. Auch hier wieder die skurrilsten Formen und jede Menge Sujets für Renés Kameraauge.
Später gibt es in Fairhaven nochmals einen Halt, diesmal wegen einem Leuchtturm und auch für ein Foto von einem eigenwilligen Haus, welches am Hang wie ein Vogelhaus auf einem Pfahl fast schwebend aussieht. Warum eigentlich nicht!? Allerdings muss der wohl seine Kinder anbinden.
Eigentlich brauchen wir die Stadt Melbourne nicht, die nun bald vor uns liegt. Wir beschliessen also, vor Geelong nach Queenscliff und von dort mit der Fähre nach Sorrento auf der Mornington Halbinsel hinüber zu wechseln.
Im Big 4 in Queenscliff könnten wir wieder mal einen Ruhetag einschieben. Dieser Platz hier ist jedoch noch mehr zugebaut mit neuen, modernen Chalets und Villen, alle ‚selfcontained'. Man hat sogar ein Hallenbad und Spas und für Camper hat es gerade noch etwa 15 Plätze mit Stromanschluss. Wir kommen uns mit unserem Toyoto Hi-Top Campervan direkt einsam und mickerig vor neben unseren Nachbarn, die ihre Zelte links und rechts neben und an ihre Caravans aufgebaut haben und den letzten Rest des Platzes für Küche und Vorzelt ausgereizt haben.
Auf der Suche nach den Toiletten verlaufe ich mich im Gewirr der Häuschen beim ersten Mal und erst beim zweiten Versuch finde ich dann auch in der hintersten Ecke des Platzes die Campküche, welche gerade einen Kochherd mit fünf Gasflammen, einem Mikrowellenofen und einem einzigen Spültrog vorweisen kann.
So werde ich also auch heute mein Menü an mein eigenes Küchelchen anpassen und mir die aufwändigen, fünfgängigen Menüs sparen, bis ich wieder daheim bin. Auch abwaschen kann ich schliesslich, ich muss dafür nur im Kocher heisses Wasser machen die Plastik-Salatschüssel nehmen und anschliessend das Wasser verschämt zwischen den beiden riesigen Nachbarzelten in den Abfluss-Sumpf leeren. Einen solchen muss man sich nämlich für 4 Plätze teilen. Bin ich froh, haben wir nur für eine Nacht gebucht!


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