Lakes Entrance
Wir sind beide am Töggeln. René ist zwei Wochen im Rückstand
mit seinen Fotos auszusortieren und auf www.rene-mangold.ch hochzuladen und ich will
nun endlich meine Nordwestpassage fertig zu Compi bringen. Gestern habe ich
die aktuellen Tage bis und mit gestern geschafft und nun fehlen mir immer noch
die acht Tage dazwischen.
Im Lauf des Vormittag wird es langsam immer wärmer im Auto, also packen
wir zusammen und fahren zu jenem Aussichtspunkt kurz vor Lakes Entrance, wo
man wirklich das viele Wasser in den Seen, Flüssen, Kanälen und
Lagunen weitherum überblicken kann. Schliesslich brauche ich mindestens
fünf Fotos für heute.
Weil man bei diesem Parkplatz wegen der Kurven hier keinen U-Turn machen kann,
fahren wir ein Stück weiter und folgen dort zuerst noch einem braunen
Wegweiser zu Nyerimilangs Homested mit Garten in einem grossen Park, wo man
picknicken und sein kann, ohne dafür Eintritt zahlen zu müssen. Von
hier aus hat man ebenfalls Ausblick auf die Seen und auf einer Karte, wo man
die Gegend von einst und jetzt vergleichen kann, sieht man, dass der Ausfluss
all der Gewässer ins Meer im Jahre 1883 künstlich gemacht wurde. Der
natürliche Ausfluss lag damals noch weiter östlich und war noch
enger.
Eigentlich hätte ich Lust auf einen Kaffee und etwas dazu, aber unsere
süssen Vorräte sind leergegessen, also halten wir auf dem Heimweg
gut Ausschau nach Einkaufsmöglichkeiten. Wir sind nun schon gut darin,
die Logos von Woolworth von weitem zu entdecken und obwohl heute Sonntag und
erst noch Ostern ist, haben die ihre Ladenöffnungszeiten von morgens 9
bis abends 10 Uhr, eben sieben Tage die Woche. Einzig am Karfreitag hatten sie
tatsächlich geschlossen.
Die Maccadamia-Caramel-Torte, welcher wir beide nicht widerstehen
können, haben sie nicht, dafür gibt's, vielleicht weil Ostern ist,
jede Menge Pavlova. Ganze Torten und Portionen, garnierte und solche zum
Selber-Dekorieren. Und einer Pavlova können wir auch beide grad gar nicht
widerstehen und nehmen tatsächlich eine ganze Torte mit heim. Das hat
aber so seine Tücken. Bis wir daheim sind, ist trotz aller Sorgfalt schon
ein Teil der Garnitur nicht mehr dort, wo sie einmal war. Das ganze Gebilde
besteht nämlich aus reinem Eischnee, das in einem Ring aus Backtrennfolie
zu einem Meringue gebacken und anschliessend mit Schlagrahm und frischen
Früchten garniert wird.
Ein Teil der klebrigen Sauce, die auch irgendwo drauf ist, ist in der
Einkaufstasche und an meinen Hosen und bevor man die verteilten Stücke
auf dem Teller zwecks Dokumentation gefötelt hat, ist auch schon alles
umgestürzt und man kann dem luftigen Zeug im ganzen Camper nachhaschen.
Und wir müssen heute alles essen, denn wir könnten dieses Zeug
nirgends verstauen, wenn wir morgen weiterfahren müssen.
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