Narooma - Ulladulla
Wir haben heute Morgen immerhin 12 Grad in unserem Camper, das ist doppelt
soviel, wie gestern und erfrischt marschiert man unter dem Gezwitscher und
Geplapper der Sittiche und Parrots in den hohen Eukalyptusbäumen zu den
Amenities für die Morgentoilette.
Auch diesmal lag unser Big4 ein paar Kilometer vor Narooma und so wollen wir
dieses Städtchen zuerst mal näher unter die Lupe nehmen und
erblicken als Erstes einen Woolworth. Brot, Käse und Kondensmilch
brauchen wir, sonst eigentlich nichts. Es hat Chokoes, so komische grüne
Klumpen, keine Kartoffeln oder Gurken, vielleicht Kürbisse und
natürlich muss ich dann heute Abend einen solchen probieren.
Wir finden auch einen Wegweiser zu einem Lookout, verfahren uns und landen auf
einer Hafenmauer. Beim atemberaubenden Wendemanöver entdecken wir
dafür drei Seehunde, welche sich keine zehn Meter vom Quai entfernt im
Wasser vergnügen. Man hat das Gefühl, dass sie es lieben, zu
blödeln. Sie schwimmen faul auf dem Rücken und strecken ihre Flossen
in die Luft, machen die Rolle und einer schaut mit verschränkten Flossen
auf dem Bauch zu uns herauf, als ob er grinsen würde.
Wir sind direkt beim Australienrock gelandet, einer felsigen Klippe mit einem
grossen Fenster, welches die Form der Umrisse von Australien hat, durch welches man weiter draussen im Meer noch mehr
Seehundflossen aus dem Wasser winken sieht. Eine Treppe führt von hier
auch hinauf zum gesuchten Lookout, wo man einen Überblick über den
grossen Wagonga Inlet mit seinem türkisblauen Wasser hat und man sieht
von hier, dass Narooma wirklich auf drei Seiten von Wasser umgeben ist.
Der Princes Highway führt über eine Zugbrücke über diesen
Inlet und weil wir auch ein Bild für unsere Brückensammlung haben
möchten, zweigen wir auf der andern Seite auf eine Nebenstrasse ab, wo
wir von Batemans Marine Park auf einem Ufersteg eine gute Perspektive
bekommen. Für René die Brücke und ich muss in den Wald
hineinlauschen, von wo es wie von einem Glockenspiel tönt. Es müssen
Vögel sein, die zwar nicht singen, sondern nur einen kurzen Ton pfeifen.
Und da viele Vögel am Pfeifen sind und nicht alle in der gleichen
Tonlage, hat man das bezauberndste Glockenspiel. Ich weiss, dass es Bellbirds
gibt, ob es wohl diese sind?
Es ist bereits Mittag und wir sind immer noch in Narooma. Aber wen
stört's, wir haben heute im Sinn, nur gut 100 km zu fahren. Der Princes
Highway führt uns weiter nordwärts, wieder lange Strecken durch Wald
und wir hören auch jetzt unterwegs das Glockengeläute der
Vögel. Bei Moiruay hat man wieder die Alternative, einem Tourist-Drive zu
folgen, welcher wieder ganz der Küste entlang führt und
natürlich wollen wir dies. Aber zuerst noch bei Woolworth vorbei, der
hier an der Kreuzung steht, wir haben in Narooma den Käse vergessen und
diesmal kommen wir ausserdem noch mit einem heissen, halben Poulet wieder
heraus und haben gelernt, dass man auch beim Metzger ein Ticket lösen und
warten muss, bis die Nummer auf der elektronischen Anzeigetafel erscheint und
man dann bedient wird, so wie es neuerdings bei uns auf der Post ist.
Wir finden bald einen grossen Picknickplatz mit Grill- und BBQ-Stellen,
spendiert vom Rotaryclub, wo ich meinen Gummiadler vertilgen kann. Wir sitzen
auf einem ehemaligen Granitsteinbruch und auf grossen Informationstafeln vom
Rotaryclub erfährt man, dass der Granit für die Harbour Bridge in
Sydney von hier geholt wurde.
In Ulladulla finden wir einen grossen, schönen Park, wo wir für
unser ‚Motorhome' einen idealen Platz bekommen, ganz nah zu den
Amenities, wo es auch einen Spültrog fürs Geschirr hat. Ausserdem
liegt er oben auf einer hohen Klippe und man kann über eine
abenteuerliche Treppe direkt hinunter an einen wiederum faszinierenden Strand.
Es ist allerdings wieder ein felsiger Strand, wo man vielleicht höchstens
fischen könnte, aber wir finden hier wieder Formationen vom Gestein, wie
wir sie so sonst noch nirgends gefunden haben. Jeder Strand hat wirklich seine
eigene Note. Flache Platten, dann wieder löchrige Lavastruktur und dann
liegen überall Kugeln herum. Wir entdecken, dass diese Kugeln wie in
Neuseeland die Mouraki-Boulders, aus einer bestimmten Schicht aus dem
Felsgestein der Klippen heraus kommen. An einer zerbrochenen Kugel sieht man,
dass ihr Inneres auch jenem der Boulders ähnlich ist, nur sind die Kugeln
hier viel kleiner, nur etwa 15 bis 20 cm. Auch heute müssen wir wieder
schauen, dass wir vor Sonnenuntergang daheim sind. Wir sind ganz begeistert
und entschliessen uns spontan, gerade nochmals eine Nacht mehr hier zu buchen.
Dann geht es schön auf, dass wir noch einen Tag in Sydney verbringen
können.
Es wäre langsam Zeit, um auch für unseren Zwischenstopp in Singapore
noch eine Unterkunft zu finden. Wir müssen ans Heimgehen denken. Bequem
können wir dies per Internet machen. Man sucht und findet noch freie
Hotelzimmer, kann diese buchen und bekommt postwendend die Bestätigung,
dass man am 16. halt noch spätabends um 10 Uhr erwartet wird.
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