Donnerstag, 3. Januar 2008
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Wir sind schon um drei Uhr wieder wach. Unsere innere Uhr hat eben schon bald zehn
Uhr. Ein Wasserkocher und eine Auswahl von Teesorten oder Instant-Kaffee ist sehr
willkommen. Um halb sechs beginnen beide Wecker synchron zu läuten, weil die
Zeit im Handy hier in Singapur ohne unser Dazutun automatisch aktualisiert wurde.
Bereits um viertel vor 6 ist das Taxi da und bringt uns gerade noch etwas ins
Schleudern. Rushhour ist hier fast ein gespenstisches Schlagwort, welches einen so
beizeiten aus den Federn holt und für die Fahrt zum Flughafen gut und gerne
eine Stunde einzuplanen vorschreibt. Dem können wir aber gerade noch ein
Schnippchen schlagen und kommen noch vor der grossen Stosszeit viel zur früh
an. Es hat zu regnen begonnen. Beim Aussteigen aus dem klimatisierten Auto
beschlägt die Brille wie in einer Waschküche. Zum Einchecken müssen
wir nicht Schlange stehen und noch ist kein Gate offen. So haben wir noch lange
Zeit für einen richtigen Kaffee und Muffins.
Der Bodycheck ist hier nicht zentral, sondern in jedem Gate. Da haben wir diesmal
mit dem Laptop kein Problem, dafür hirnen wir über der Immigrationskarte,
wo man wieder schwören muss, dass man keinerlei Pflanzenteile oder sonstige
Esswaren nach Neuseeland einführt. Wir haben ein Päckli Riccola
dabei.
Um halb zehn Uhr hebt unsere Boeing 777/200 mit einer halben Stunde Verspätung
ab und eine Viertelstunde später wird die Maschine kräftig
durchgeschüttelt. Anschnallpflicht leuchtet auf. Ob wohl der Äquator
schuld daran ist, den wir gerade überfliegen? Sobald sich alles wieder etwas
beruhigt hat, wird das Frühstück serviert. Es gibt Emmi Joghurt bei
Singapur Airlines! Wir hätten einen Fensterplatz, aber unter uns ist alles nur
weiss. Man sieht nichts von Australien mit seinen fantastischen Farben, worauf ich
mich so gefreut habe. Eingequetscht und angeschnallt ziehen sich monotone Stunden
endlos und langweilig dahin.
Der dunkle Schatten-Teil der Sinuskurve auf der Weltkarte hat unser Flieger-Symbol
eingeholt. Draussen ist ganz schnell Nacht geworden und langsam verlieren wir an
Höhe und endlich kommt unser Ziel in Sicht. Der erste Blick auf Auckland
stellt jeden Christbaum in den Schatten. Der Pilot setzt zu einer 180°-Kurve
an, damit man das Schauspiel auch voll auskosten kann und setzt den Vogel nach 12
Stunden sicher auf festem Boden auf. Endlich erlöst! Mein Bauch rumort schon
lange. Zuerst halte ich Ausschau nach einem Männlein/Weiblein und dann erstehe
ich mir noch im Duty Free einen eigenen Whisky. Einen ganzen Liter und erst noch
einen Drittel billiger, als die beiden Drinks zusammen gestern in der Hotelbar. Bei
der Pass- und Einreisekontrolle stehen alle schon oder noch vor 6 Schaltern
geduldig wartend an.
Die Schachtel Riccola und eine Handvoll einzeln eingepackte Däfis legen wir
dem Beamten auf den Tisch. Ah - Lollys! Er nickt uns ein gnädiges Ok zu. Also
dürfen wir zum Baggage-Claim, um nachher nochmals zu warten. In einer
ellenlangen Zweierkolonne muss man mit seinem Pass nochmals durch eine Kontrolle.
Hier hat man eine letzte Gelegenheit, Essbares in einem riesigen, geschlossenen
Container zu entsorgen. Dann muss das ganze Gepäck noch durch den Xray.
Wenigstens haben die Hunde schon Feierabend.
Wir haben eine 0800er Nummer, um unser Hotel von unserem Kommen zu avisieren. Weder
das Handy noch die Visakarte funktioniert, doch glücklicherweise gibt's noch
Münzautomaten. In den bald angebrausten Hotelshuttle steigt auch noch ein
indisches Ehepaar ein. Es ist zwei Uhr morgens, als wir an der Rezeption einchecken
und ein kilogrammschweres Paket in Empfang nehmen. Es sind die gültigen
Vouchers für die Unterkünfte auf den beiden Inseln und eine Menge
Prospekte über die verschiedenen Orte, welche wir zu besuchen im Sinn haben.
Wenn wir das alles lesen müssen, haben wir ja dann gar keine Zeit, das Zeug
anzuschauen. Noch ein beruhigendes Telefon für Renés Mutter, bei der
jetzt Nachmittags halb zwei ist und dann nur noch ins Bett.
Donnerstag 3. Januar 2008
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