Dienstag, 5. Februar 2008
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Noch vor dem Morgenessen geht René allein zum Strand und macht sicher
nochmals 100 Fotos. Die Wellen sind noch höher als gestern und machen so
schöne Kronen oder Schleier, weil der Wind nun vom Land her kommt. Kein
Wölklein ist am Himmel. Wir können den Schlüssel einfach dort lassen
und müssen nicht auschecken. In der Taverne gibt es für 6$ zum
Frühstück zwei Stück Toast, Konfi und eine Tasse Tee.
Dann geht's los, weiter der Küste entlang und wieder Bluffs und grosse Steine
im Meer. Irgendwo kann man von der Strasse hinunter ans Wasser. Zu den ersten 100
Fotos vom Morgen kommen bestimmt nochmals so viele. Die Flut steigt und die
gewaltigen Wellen müssen herhalten. Jetzt wäre Blowhole höchst
attraktiv, aber wir finden es hier gerade so gut ohne Cars voller Leute.
Am Cape Foulwind, so sehe ich an den roten Markierungen auf der Karte, ist die
letzte Gelegenheit, nochmals eine Seehundkolonie zu besuchen, ehe wir bei Westport
dem Highway 6 wieder landeinwärts folgen müssen. Von einer hohen Klippe
aus kann man die ganze Kolonie mit vielen faulen und verspielten Tieren
überblicken. Auch viele Junge sonnen sich auf der felsigen Plattform im Schutz
einer Steininsel, welche sie vor den Brechern vom Meer her abschirmt. Ich weiss nun
nicht, was mich mehr fasziniert, die vielen Seehunde oder die mächtigen
Wellen, wenn sie auf der Aussenseite dieser Schutzinsel brechen und ihre weisse
Gischt über den Felsen spritzen, so dass sich ganze Kaskaden von Bächen
und Wasserfällen auf die Seite des Planschbeckens der Seals ergiessen.
Dem Buller River entlang führt die Strasse nun gut 80 Kilometer durch einsame
Waldstrecken und malerische Schluchten, bis wir in Murchinson zu einem Halt mit
Tip-Top und einem Cappuccino kommen. Es hat ausser dem Kiosk hier noch ein 4Store
und eine Memorial Hall. That's it! River Raften und Kajaken wird auf dem Buller
River gross geschrieben, deswegen besteht die Ortschaft sonst auch fast nur noch
aus einem Campingplatz. Auch das Swingbridge Adventure brauchen wir nicht selber,
das schauen wir uns nur an.
Irgendwann haben wir die Wasserscheide überfahren, den Buller hinter uns
gelassen und sind wieder in Nationalparkgebiet mit vielen Lärchen
eingedrungen. Deswegen nennen sie ihn wohl auch den goldenen Wald. Die Ortschaften
kommen jetzt in kürzerer Reihenfolge. René ist müde und beim
Bisihalt, den ich in Wakefield ausschreie, drückt er mir den
Autoschlüssel in die Hand. Jetzt wo die Stadt kommt! Schon kommen die
ausgedehnten Rebberge von Richmond und der weite, wasserlose Waimea Inlet. Ist Ebbe
oder gibt's hier nie Wasser? In Tahunanui, einem Vorort von Nelson, haben wir
wieder ein Ersatzhotel. Eine Strassenkarte von hier habe ich nicht gefunden, also
müssen wir auf die Suche gehen. In der ersten Strasse, in welche ich abbiege,
hat es ein paar Hotels, dann scheint das Zentrum schon wieder zu Ende zu sein, aber
da stehen wir zufällig auch schon vor der Einfahrt des Balmoral Motels.
Mensch, fällt mir ein Stein vom Herzen. Ich wollte schon in die nächste
Parklücke parkieren und zu Fuss weitersuchen.
Wir laden nur schnell unser Gepäck aus dem Auto, welches wir vor der
Haustüre parkieren können und suchen in der Stadt ein Einkaufscenter,
denn wir haben für die beiden Tage hier eine komplette Küche mit Pfannen.
Also gibt's morgen Speck und Eier, Toast usw. Heute schlage ich zu mit Poulet,
Salat, Gemüse und Tomaten, bis ich Bauchweh habe.
Dienstag, 5. Februar 2008
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